Das Antragsverfahren zur nächsten Phase der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist gestartet und wird für das Jahr 2017 prägend sein. Hinter der Universität Tübingen liegt eine arbeitsreiche Sondierungsphase. Die Hochschulleitung hat zahlreiche Gespräche mit Tübinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geführt. Die Vorschläge für neue Clusterinitiativen wurden ausführlich beraten, unter anderem durch das International Advisory Board der Universität. Im Ergebnis konnte die Universität zum 1. Dezember 2016 insgesamt sechs Antragsskizzen für Exzellenzcluster anmelden. An einem weiteren Clusterantrag der Universität Stuttgart ist Tübingen beteiligt.
So wird sich das bestehende Exzellenzcluster Werner-Reichardt-Centrum für integrative Neurowissenschaften (CIN) unter dem Titel „Das adaptive Gehirn“ um eine erneute Förderung bewerben. Weitere Anträge aus den Lebenswissenschaften behandeln die Themenfelder „Kontrolle mikrobieller Gemeinschaften“ und „Individualisierung von Tumortherapien“. Informatiker und Neurowissenschaftler arbeiten gemeinsam an einem Antrag zum Thema „Maschinelles Lernen“. In den Sozialwissenschaften wird sich die Exzellenzgraduiertenschule LEAD (Learning, Educational Achievement, and Life Course Development) um ein Forschungscluster zum Thema „Förderung der Integrierten Empirischen Bildungsforschung“ bewerben. Historiker und Archäologen bereiten einen Cluster-Antrag zum Themenfeld „Dynamiken sozialer Differenzierung“ vor. Darüber hinaus stellen die Universitäten Stuttgart und Tübingen gemeinsam einen geistes- und sozialwissenschaftlichen Clusterantrag mit dem Titel „Verstehen verstehen“.
Derzeit arbeiten alle beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Antragsskizzen, die bis zum 3. April eingereicht werden müssen. Nach einer ersten Begutachtung entscheidet ein internationales Expertengremium im September 2017, welche Initiativen zu einem Vollantrag aufgefordert werden. Die endgültige Förderentscheidung zu den Exzellenzclustern fällt im September 2018.
Nach Angaben der DFG haben die deutschen Universitäten bis zum 1. Dezember 2016 insgesamt 192 Absichtserklärungen abgegeben. Die internationalen Gutachter werden strenge Auswahlkriterien anlegen, denn am Ende werden maximal 50 Cluster für zunächst sieben Jahre gefördert. Die Universitätsleitung ist zuversichtlich, dass Tübingen in diesem Wettbewerb mit exzellenten Forschungseinrichtungen und innovativen Fragestellungen erfolgreich sein kann.
Den Zeitplan der Deutschen Forschungsgemeinschaft können Sie auf folgender Seite einsehen: http://www.dfg.de/foerderung/programme/exzellenzstrategie/
Antje Karbe