Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2020: Forschung


Neue Humboldt-Professur in der Bildungsforschung

Die Universität Tübingen hat in der Ausschreibungsrunde 2021 eine neue Alexander von Humboldt-Professur eingeworben. Mit Deutschlands höchstdotiertem internationalen Forschungspreis wird der Psychologe und Experte für Bildungsforschung Professor Kou Murayama an den Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Tübingen wechseln. Bisher forscht er an der University of Reading in Großbritannien. Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert die gleichnamige Professur über fünf Jahre mit fünf Millionen Euro. Murayama wird auf einen Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung berufen.

„Kou Murayama verbindet in seinen Forschungsansätzen unterschiedliche Disziplinen von der Bildungs-, Sozial- und Entwicklungspsychologie bis hin zur Neurowissenschaft. In all diesen Bereichen ist die Universität Tübingen bereits sehr umfangreich aufgestellt. Durch seine Berufung werden die Schwerpunkte in neuer Weise vernetzt und erhalten frische Impulse“, sagt Rektor Professor Bernd Engler.

Pressemitteilung: 
https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/archiv/archivfullview-pressemitteilungen/article/neue-humboldt-professur-im-bereich-bildungsforschung-fuer-die-universitaet-tuebingen/


Archäologie: 300.000 Jahre alter Elefant aus Schöningen fast vollständig erhalten

Im niedersächsischen Schöningen tummelten sich vor 300.000 Jahren Elefanten. Aus der altsteinzeitlichen Grabungsstelle wurden in den vergangenen Jahren Fossilien von mindestens zehn Elefanten geborgen. Nun haben Archäologen vom Senckenberg-Zentrum für menschliche Evolution und Paläoumwelt der Universität Tübingen in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege erstmals ein nahezu vollständiges Skelett eines eurasischen Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) freigelegt. Das Tier starb am damaligen Seeufer von Schöningen – was genau geschah und wie die Umgebung vor 300.000 Jahren beschaffen war, rekonstruiert das Team nun durch Analysen und weitere Grabungen. Die ersten Erkenntnisse werden im Fachmagazin Archäologie in Deutschland veröffentlicht.

Pressemitteilung:
https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/archiv/archivfullview-pressemitteilungen/article/300000-jahre-alter-elefant-aus-schoeningen-fast-vollstaendig-erhalten/


Neue DFG-Forschungsgruppe analysiert, wie „Katholischsein“ die Gesellschaft nach 1968 veränderte

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet an der Universität Tübingen eine neue Forschungsgruppe ein: Am Verbund „Katholischsein in der Bundesrepublik Deutschland. Semantiken, Praktiken und Emotionen in der westdeutschen Gesellschaft 1965–1989/90“ sind deutschlandweit zehn historische und theologische Institute beteiligt (Berlin, Bochum, Mainz, Münster, Paderborn, Potsdam, Tübingen, Vallendar, Würzburg). Sprecher ist Andreas Holzem, Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholischen Fakultät der Universität Tübingen. Die Forschungsgruppe wird für insgesamt vier Jahre mit rund drei Millionen Euro gefördert. Koordiniert wird das Projekt von der Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte in Bonn.

Vollständige Meldung: 
https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/attempto-online/forschung/newsfullview-attempto-forschung/article/neue-dfg-forschungsgruppe-analysiert-wie-katholischsein-die-gesellschaft-nach-1968-veraenderte/


eROSITA-Teleskop: Tiefer Blick in den Röntgenhimmel

Nach 182 Tagen hat das Röntgenteleskop eROSITA an Bord der SRG-Raumsonde seine erste vollständige Durchmusterung des Himmels abgeschlossen. Die neue Karte des heißen, energiereichen Universums enthält mehr als eine Million Objekte – damit verdoppelt sich in etwa die Zahl der bekannten Röntgenquellen, die in der 60-jährigen Geschichte der Röntgenastronomie entdeckt wurden. Bei den meisten Quellen handelt es sich um aktive galaktische Kerne bei kosmologischen Entfernungen, die das Wachstum gigantischer Schwarzer Löcher im Laufe der Zeit markieren. Galaxienhaufen in der neuen Karte werden genutzt, um das Wachstum kosmischer Strukturen zu verfolgen und kosmologische Parameter einzuschränken. Näher an unserer kosmischen Heimat befinden sich Sterne mit einer heißen Corona, Doppelsterne und Supernova-Überreste in unserer Galaxie. Zudem haben die Astronomen nun eine vollständige Karte der heißen Baryonen in der Milchstraße, was nur mit der 360-Grad-Ansicht der eROSITA-Himmelskarte möglich ist. 

Eine Million Röntgenquellen, die die Natur des heißen Universums offenbaren – das ist der beeindruckende Ertrag der ersten vollständigen Himmelsdurchmusterung mit dem eROSITA-Teleskop an Bord der SRG-Raumsonde. Das Tübinger Institut für Astronomie und Astrophysik hat für dieses Projekt sowohl an der Hardware des Satelliten, als auch an der Software zur Analyse der Daten mitgearbeitet. Die feinmechanische Werkstatt des Instituts fertigte über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Teile an, die nun alle an Bord ihren Dienst verrichten. Elektroniker waren am Entwurf der Microchips an Bord beteiligt. Tübinger Wissenschaftler sind nun auch in den Arbeitsgruppen vertreten, die an der Kalibration und Analyse der Beobachtungen arbeiten ‒ und schon länger begeistert von den aufgenommenen Bildern und Spektren.

Vollständige Meldung:
https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/attempto-online/forschung/newsfullview-attempto-forschung/article/tiefer-blick-in-den-roentgenhimmel/