Die Universität Tübingen möchte eine attraktive Arbeitgeberin für die besten Forschenden weltweit sein. Ziel ist es, Top-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler zu gewinnen und ihnen optimale Forschungsbedingungen zu bieten. Dies soll den Exzellenz-Status der Universität langfristig sichern.
Seit 2016 beteiligt sich die Universität Tübingen deswegen am Audit „Human Resources Strategy for Researchers“ (HRS4R) der EU-Kommission und wurde 2017 erstmals mit dem „HR Excellence in Research“-Award ausgezeichnet.
Mit der Teilnahme am HRS4R-Audit verpflichtet sich die Universität Tübingen, ihre Personalpolitik an der Europäischen Charta für Forschende und dem Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschenden auszurichten. Dies impliziert eine exzellente Personalstrategie, eine offene, transparente und leistungsorientierte Rekrutierung sowie hochwertige Weiterbildungsprogramme. Die Mobilität von Forschenden wird gefördert und die Arbeitsbedingungen im wissenschaftlichen Bereich werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Professorinnen und Professoren sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die an der Universität Tübingen arbeiten und forschen möchten, haben bei einer Bewerbung die Garantie, dass die Einstellungs- bzw. Berufungsverfahren zertifizierten Standards entsprechen. Es ist für sie klar erkennbar, dass die Arbeits- und Forschungsbedingungen in Tübingen höchsten internationalen Kriterien genügen. Und sie können sich darauf verlassen, dass sie an der Universität Tübingen bei ihrer akademischen Karriereplanung bestmöglich unterstützt werden.
Um die strengen Kriterien des HRS4R-Audits zu erfüllen, hat die Universität Tübingen einen Aktionsplan (Actionplan) mit 40 konkreten Einzelmaßnahmen (Actions) aufgestellt. Diese verteilen sich auf vier Bereiche:
Zentrale Punkte des Aktionsplans
Grundlegender Baustein für die Personalstrategie der Universität ist das Personalentwicklungskonzept (PEK) mit den Handlungsfeldern Rekrutierung, Laufbahnentwicklung und Qualifizierung. Dazu gehören der Ausbau und die Optimierung der Angebote für alle akademischen Karrierestufen sowie die Herstellung tatsächlicher Chancengleichheit, etwa durch die Zielvereinbarungen im Gleichstellungplan (Action25) oder das Athene Programm zur Förderung von Wissenschaftlerinnen in der Qualifikationsphase. Weitere Maßnahmen im Bereich Arbeitsbedingungen sind die Leitlinien guter Führung, die Umsetzung und der Ausbau des Tenure Track-Modells sowie ein Promotionskodex. Er soll bis Ende 2022 / Anfang 2023 vorliegen und definiert, wie eine gute Betreuungssituation während der Promotion aussehen sollte
Um höchste wissenschaftliche Standards zu gewährleisten und transparent nach innen wie außen zu kommunizieren, hat die Universität Tübingen im Februar 2021 ihre Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der Universität Tübingen überarbeitet, sie können auf der Webseite abgerufen werden. Im Bereich ethische und professionelle Aspekte werden die Leitlinien ergänzt durch ein umfangreiches Kursprogramm zur guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) für alle Statusgruppen sowie um die Einrichtung einer Online-Informationsplattform zur wissenschaftlichen Integrität. Für die fortlaufende Integration der Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis wurde außerdem ein Research Integrity Office eingerichtet.
Die Graduiertenakademie hat im Rahmen des HRS4R für Promovierende und promovierte Forschende spezielle fächerübergreifende Qualifizierungsangebote entwickelt. Das Zertifikatsprogramm "Leadership in Wissenschaft, Wirtschaft & Gesellschaft" richtet sich an Promovierte, welche bereits erste Führungsaufgaben übernommen haben und sich im Bereich Führung weiterbilden möchten. Das modulare Zertifikatsprogramm "Wissenschaftsmanagement" für Promovierende und Postdocs bietet Workshops und Round Tables zu Arbeitsfeldern im Wissenschaftsmanagement sowie die Möglichkeit zu individuellem Coaching. Das Programm soll die frühzeitige Karriereplanung unterstützen und für das Arbeitsfeld außerhalb der Forschung vorbereiten. Zum Bereich Trainings- und Entwicklungsmöglichkeiten im Aktionsplan gehören auch ein Führungskräftequalifizierungsprogramm für erstberufene Professorinnen und Professoren, ein internationales Mentoringprogramm für Promovierende und Postdocs (in der Pilotphase), die Karriereberatung für Postdocs sowie Kurse zu den Themen Führung, Management und Karriereentwicklung. Das Researcher Development Program (RDP) ist das spezielle Qualifizierungsangebot für Postdocs, Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren sowie Nachwuchsgruppenleiterinnen und -leiter, Pendant für Promovierende ist das Doctoral Researcher Development Program (DRDP).
Re-Auditierung 2023
Die meisten Maßnahmen ihres Aktionsplans hat die Universität Tübingen bereits umgesetzt, einige sind aktuell noch in der Implementierungsphase. Im Jahr 2023 steht die Re-Auditierung mit einer Begehung durch die Gutachterinnen und Gutachter an. Dafür hat die Universität ihren Aktionsplan in diesem Jahr noch einmal überprüft, nachgeschärft und erweitert.
Maximilian von Platen