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20.12.2024
Landtagsdelegation der Grünen besucht Cyber Valley
Abgeordnete informieren sich an der Universität Tübingen zum KI-Leuchtturmprojekt – Neubauten im Cyber Valley bis 2027 geplant – Finanzierung steigender Betriebskosten noch unklar
Das Cyber Valley ist der größte Forschungszusammenschluss zum Thema künstliche Intelligenz in Europa. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen arbeiten in ihm gemeinsam an Grundlagenforschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Bereichen maschinelles Lernen, Computer Vision und Robotik. Mitglieder des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst der Fraktion Grüne im Landtag besuchten gestern, am 19. Dezember 2024, das Cyber Valley an der Universität Tübingen. Michael Joukov, der Vorsitzende des Arbeitskreises, Dr. Susanne Aschhoff, forschungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag und stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises, sowie Norbert Knopf informierten sich vor Ort über aktuelle Entwicklungen am KI-Standort.
Wichtige Themen waren die dynamische Entwicklung der Universität, die auch durch stark gestiegene Drittmittel ermöglicht wird, Erfolge in der Forschung, die Exzellenzcluster und die sich auf höchstem Niveau befindlichen Studierendenzahlen. Eine wesentliche Erfolgsgrundlage ist dabei eine stabile und langfristig gesicherte Hochschulfinanzierung – ein Markenzeichen der Hochschulpolitik in Baden-Württemberg.
Auch die Forschungsthemen am Cyber Valley wurden vorgestellt. Dr. Tilman Gocht stellte den Arbeitskreismitgliedern den Exzellenzcluster Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft vor. Ziel des Clusters ist es, maschinelles Lernen für verschiedene Bereiche der Wissenschaft nutzbar zu machen und zu verstehen, wie eine solche Transformation das wissenschaftliche Arbeiten an sich verändert. Ebenfalls Teil des Cyber Valley ist das Tübingen AI Center, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität und des Max-Planck-Instituts für intelligente Systeme gemeinsam forschen. Direktor Prof. Dr. Matthias Bethge gab einen Überblick über die Arbeit des AI Centers und stellte wichtige Meilensteine vor, wie die Etablierung des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz. Abschließend vermittelte Paul-David Bittner einen Eindruck von der lebhaften Start-up-Kultur und den vielfältigen Unterstützungsangeboten für Gründerinnen und Gründer im Cyber Valley.
Steigende finanzielle Belastung der Universität
Neben den Erfolgen in der Forschung waren die laufenden Baumaßnahmen im Cyber Valley und die zu erwartenden zusätzlichen Betriebskosten Teil des Gesprächs. Sechs neue Gebäude werden bis zum Jahr 2027 im Cyber Valley fertiggestellt, mit einer Nutzfläche von insgesamt über 20.000 Quadratmetern. Im Frühjahr 2025 wird das Gebäude Cyber Valley I in Betrieb genommen und aktuell wurde das TTR 2-Gebäude vom Land gekauft. Dadurch entstehen ab 2025 für die Universität zusätzliche Betriebskosten von ca. 2 Mio. Euro pro Jahr, die sich nach der Fertigstellung der Gebäude Cyber Valley II und Cyber Valley III auf rund 6 Mio. Euro erhöhen. Ein Großteil der kalkulierten Kosten entfällt dabei auf die Stromversorgung, da Forschung und Entwicklung im Bereich maschinelles Lernen besonders energieintensiv sind.
Das Rektorat der Universität Tübingen wies darauf hin, dass die Finanzierung der Betriebskosten für die Cyber Valley Gebäude leider immer noch ungeklärt sei. „Das Cyber Valley ist eine riesige Chance für das Land, die Wirtschaft und die Universität“, so Dr. Andreas Rothfuß, der Kanzler der Universität Tübingen. „Die zukunftsgerichtete Forschung sowie die enge Zusammenarbeit von Universität und Wirtschaft ist ein Innovationsmotor. Um diesen am Laufen zu halten, braucht es nachhaltige und gesicherte Unterstützung aus der Politik. Hierfür ist die Finanzierung der zusätzlichen Betriebskosten unerlässlich, die aus dem jetzigen Etat der Universität nicht zu stemmen ist“, betont Rothfuß.
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