Nach einer Tätigkeit als Gastprofessorin im Rahmen des TEAching-Equality-Programms der Universität Tübingen und einer Lehrstuhlvertretung wurde Anja Wolkenhauer zum Sommersemester 2010 als Nachfolgerin von Heinz Hofmann auf eine der beiden Professuren für Lateinische Philologie an das Philologische Seminar berufen. Sie wurde 1967 in Hamburg geboren und schlug zunächst eine Karriere in ihrem „Traumberuf“ als Antiquarin ein. Daneben studierte sie an der Universität Hamburg Klassische Philologie, Kunstgeschichte und Geschichte der Naturwissenschaften. 2000 promovierte sie nach einem Forschungsaufenthalt in Venedig über Buchdruckerzeichen als Werbemarken im 16. Jahrhundert. Während ihrer Assistenz in Hamburg habilitierte sie sich dort über die Mentalitätsgeschichte der Zeit in der römischen Antike. Anja Wolkenhauer möchte Wissenschafts- und Technikgeschichte mit dem Schwerpunkt Antike an der Universität nach dem Wegfall der Professuren in den 1990er-Jahren in Lehre und Forschung wiederbeleben und hierzu eine zentrale Bibliothek schaffen. Ihr derzeit wichtigstes Forschungsprojekt FAME betrifft die neuzeitliche Latinität, konkret die lateinische bildbegleitende Epigrammatik des 16. und 17. Jahrhunderts in Mitteleuropa, zu der sie ein Handbuch erarbeitet.
Michael Seifert