Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2019: Forschung


Neue Sonderforschungsbereiche erforschen Antibiotika und nehmen ästhetische Perspektiven der Vormoderne in den Blick

Die Universität Tübingen erhält zwei neue Sonderforschungsbereiche. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschungsverbünde seit 1. Juli für zunächst vier Jahre mit je acht Millionen Euro. 

Im Sonderforschungsbereich „Andere Ästhetik“ (SFB 1391) untersuchen Fächer aus den Kultur- und Geisteswissenschaften Akte und Artefakte einer vormodernen, „anderen“ Ästhetik und setzen sich mit Kunstbegriffen, Kunstkonzepten und zugehörigen Praktiken auseinander, die zeitlich in Epochen vor der Begriffsprägung der Ästhetik im 18. Jahrhundert fallen. Sprecherin ist Professorin Annette Gerok-Reiter (Germanistische Mediävistik – Deutsches Seminar), an zwei der insgesamt 18 Forschungsprojekte ist die Universität Stuttgart beteiligt. 

Im SFB/Transregio „Zelluläre Mechanismen der Antibiotikawirkung und -produktion“ (ANTIBIOTIC CellMAP) untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Biologie, Chemie und Pharmazie die biochemischen Produktions- und Wirkungsmechanismen von Antibiotika. Sprecherin ist Professorin Heike Brötz-Oesterhelt (Interfakultäres Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin). Partner im Transregio-Verbund ist die Universität Bonn.

Die DFG hat außerdem einen SFB an der Universität Tübinger sowie einen SFB Transregio mit Tübinger Beteiligung verlängert: 

  1. SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ 
    Sprecher: Prof. Dr. Mischa Meier – Seminar für Alte Geschichte
    Zweite Verlängerung; Laufzeit: seit 1. Juli 2011
  2. SFB/TRR 156 „Die Haut als Sensor und Initiator von lokaler und systemischer Immunität“
    In Kooperation mit den Universitäten Heidelberg und Mainz
    Sprecher: Prof. Dr. Alexander Enk, Universität Heidelberg,
    Tübinger Sprecher: Prof. Dr. Martin Röcken – Universitäts-Hautklinik
    1. Verlängerung; Laufzeit: seit 1. Juli 2015 

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Neue Humboldt-Professur für Universität Tübingen

Die Universität Tübingen erhält eine neue Alexander von Humboldt-Professur: Peter Dayan, einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der theoretischen und experimentellen Neurowissenschaft, wird künftig im Fachbereich Informatik forschen. Dayan kam kürzlich als Direktor an das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik nach Tübingen, wo er die Abteilung „Computational Neuroscience“ aufbaut und als Geschäftsführender Direktor die Neuausrichtung des Instituts maßgeblich prägt. Die Nähe und die möglichen Kooperationen mit Universität, Kliniken und weiteren Forschungseinrichtungen in Tübingen trugen entscheidend zu seinem Kommen bei. Daher erhält er überdies die Alexander von Humboldt-Professur um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Vorher war er am University College London (UCL) tätig. Die Humboldt-Professur ist Deutschlands höchstdotierter Forschungspreis, sie wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit fünf Millionen Euro über fünf Jahre hinweg gefördert.

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Ausbau der Personalisierten Medizin

Als großen Erfolg für den Gesundheitsstandort Deutschland haben Universität und Universitätsklinikum Tübingen die Entscheidung der baden-württembergischen Landesregierung für den landesweiten Ausbau der Personalisierten Medizin gewürdigt. „Mit dem beschlossenen Aufbau von Zentren für Personalisierte Medizin schafft Baden-Württemberg eine bundesweit einmalige Struktur und macht das Land zum Vorreiter für Diagnose und Therapie der Zukunft“, sagte der Sprecher des Tübinger Zentrums für Personalisierte Medizin und Direktor der Medizinischen Universitätsklinik I, Professor Nisar Peter Malek. 

Die Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) sollen nach dem Beschluss des Stuttgarter Kabinetts zunächst an den Standorten der Universitätskliniken in Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm entstehen. Die ZPM sollen sich zunächst auf die Entwicklung zukunftsweisender Diagnoseverfahren und Therapien bei Krebserkrankungen konzentrieren.

In einer zweiten Ausbauphase sollen schrittweise Partnerstandorte auch an weiteren, leistungsstarken Krankenhäusern aufgebaut werden, wie Malek berichtet. Zudem ist geplant, das Leistungsspektrum schrittweise auch auf entzündliche Erkrankungen, Infektionskrankheiten und neurolo-gische Erkrankungen auszuweiten. Personalisierte Medizin basiert vor allem auf sehr leistungsstarken Diagnoseverfahren. Dazu gehören hochpräzise bildgebende Verfahren ebenso wie beispielsweise Genomanalysen, um Schwachstellen eines Tumors identifizieren zu können. Die so entstehenden Daten werden anschließend zur Entwicklung einer personalisierten, also auf den einzelnen Patienten exakt zugeschnittenen Therapie genutzt. 

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