Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2019: Forschung


Drei ERC Starting Grants und ein Synergy Grant

Die Universität Tübingen erhält drei Starting Grants des Europäischen Forschungsrats. Dr. Christina Schwarz vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde konnte für ihr Projekt „TrackCycle.2P“ zur Erforschung der Sehprozesse am menschlichen Auge mit der Zwei-Photonen-Ophthalmoskopie eine Förderung von rund 1,85 Millionen Euro einwerben. Professor Andreas Geiger aus dem Fachbereich Informatik wird vom ERC mit rund 1,47 Millionen Euro für sein Projekt „LEGO-3D“ gefördert, mit dem er die Möglichkeiten des maschinellen Sehens entscheidend weiterentwickeln will.  Einen weiteren Grant hat die Informatikerin Zeynep Akata eingeworben, die am 1. Oktober eine Professur für Maschinelles Lernen an der Universität Tübingen antritt. Mit einer Förderung von voraussichtlich rund 1,5 Millionen Euro erforscht sie im Projekt „DEXIM“, wie die Entscheidungen künstlicher Intelligenz transparenter und besser nachvollziehbar gemacht werden können.

Die Projektförderung des ERC ist bei den Starting Grants jeweils auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Sie soll jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu größerer Eigenständigkeit in ihrer Forschungskarriere verhelfen.

Der Tübinger Neurowissenschaftler Professor Martin Giese erhält einen „Synergy Grant“ des Europäischen Forschungsrats. Gemeinsam mit Professor Rufin Vogels (KU Leuven) und Professorin Beatrice de Gelder (Universität Maastricht) wird er im Projekt „How body relevance drives brain organization“ (RELEVANCE) erforschen, wie unser Gehirn Körpersprache für die nichtverbale Kommunikation analysiert. Der Forschungsrat fördert das Projekt für eine Laufzeit von fünf Jahren mit insgesamt acht Millionen Euro, davon sind rund 2,7 Millionen Euro für die Forschungsarbeit des Tübinger Teams vorgesehen.


Zwei neue DFG-Forschergruppen

Die Universität Tübingen erhält zwei neue Forschungsgruppen. Dies beschloss der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Empfehlung des Senats in Bonn. Insgesamt richtet die DFG acht neue Forschungsgruppen ein. Die Förderdauer beträgt zweimal drei Jahre.

Wie Menschen die äußere und innere Welt mental abbilden, ist eine zentrale Frage der Kognitionspsychologie. Die Forschungsgruppe „Modale und amodale Kognition: Funktionen und Interaktionen“ untersucht die Funktion und das Zusammenspiel verschiedener Repräsentationsformen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verknüpfen dabei zwei bislang getrennt betrachtete Repräsentationsformate, ein sprachnahes (amodal) und ein nichtsprachliches (modal). Dadurch sollen neue Erkenntnisse für verschiedene Teilgebiete der kognitiven Psychologie sowie für die klinische und die Entwicklungspsychologie gewonnen werden. Sprecherin ist Professorin Barbara Kaup aus dem Fachbereich Psychologie der Universität Tübingen.

In der Forschungsgruppe „Die Wirkung von internationalen Steuerinstitutionen auf das Verhalten von multinationalen Unternehmen“ (FOR 2738) wird das Verhalten von international tätigen Konzernen im Zusammenhang mit steuerlichen Institutionen untersucht. Sprecher ist der Volkswirt Professor Georg Wamser aus der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Tübingen, sowie von den Universitäten Eichstätt-Ingolstadt, Köln, Mannheim und Münster, gehören dem Forschungsgruppeverbund an.


Erst der Einschlag von Meteoriten machte Leben auf der Erde möglich

Meteoriten aus dem äußeren Sonnensystem brachten in der späten Entwicklung unserer Erde Wasser, Kohlenstoff und andere flüchtige Stoffe in großer Menge in den Erdmantel ein. Erst dadurch wurde die Erde bewohnbar. Für dieses Szenario liefern Dr. María Varas-Reus, Dr. Stephan König, Aierken Yierpan und Professor Ronny Schönberg aus der Isotopengeochemie der Universität Tübingen gemeinsam mit Dr. Jean-Pierre Lorand von der Université de Nantes in ihrer Studie neue Belege. Den Nachweis führen sie über Isotopenmessungen des chemischen Elements Selen mit einem Verfahren, das kürzlich an der Universität Tübingen entwickelt wurde. Gleiche Isotopensignaturen im Gestein des Erdmantels und bei bestimmten Typen von Meteoriten verrieten den Forschern die Herkunft des Selens sowie von großen Mengen Wasser und anderer lebensnotwendiger Stoffe. Das Forschungsteam veröffentlichte die neue Studie in der Fachzeitschrift Nature Geoscience.

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Wie den letzten Mammuts eine einsame Insel zum Verhängnis wurde

Die letzten Wollhaarmammuts lebten auf der Wrangelinsel im arktischen Ozean und starben vor 4.000 Jahren innerhalb kürzester Zeit aus. Ein internationales Forschungsteam der Universitäten Tübingen und Helsinki sowie der Russischen Akademie der Wissenschaften hat nun das Szenario rekonstruiert, das zu ihrem Aussterben geführt haben könnte. Das Forschungsteam geht davon aus, dass eine Kombination aus der isolierten Insellage und extremen Wetterereignissen sowie die Ausbreitung der Urmenschen für das Verschwinden der Mammuts verantwortlich sind. Professor Hervé Bocherens und Dr. Dorothée Drucker vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) der Universität Tübingen waren an der Studie beteiligt, die in der Fachzeitschrift Quaternary Science Reviews veröffentlicht wurde.

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Tübingen bestätigt Spitzenplatz im THE-Ranking

Die Universität Tübingen belegt im aktuellen „Times Higher Education World University Ranking (THE)“ Platz 91 von insgesamt 1.396 erfassten Hochschulen (Vorjahr: Platz 89 unter 1258 Hochschulen). Damit liegt sie zum fünften Mal in Folge unter den 100 besten Universitäten weltweit. Bundesweit landete Tübingen nach den am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen erneut auf Platz 7. Insgesamt 48 deutsche Hochschulen wurden in diesem Jahr von THE untersucht. Die Universität Tübingen hat sich im neuesten Ranking insbesondere in den Kategorien Lehre, Forschung und internationales Renommee verbessert.

Das THE World University Ranking gilt ‒ neben dem QS World Ranking und dem Shanghai Ranking ‒ als eines der drei großen international anerkannten Rankings und als Gradmesser akademischer Qualität. 

THE World University Ranking 2020​​​​​​​