Tenure Track in Deutschland
Oft wird kritisiert, dass es in Deutschland sehr schwer ist, Professor*in zu werden. Wissenschaftler*innen sind häufig über einen langen Zeitraum hinweg in unsicheren, befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt. So ist es für viele herausragende Forschende unattraktiv, diesen Karriereweg einzuschlagen. Aus diesem Grund wurde die Tenure-Track-Professur in Deutschland eingeführt. Sie ermöglicht bereits in jungen Jahren ein relativ gesichertes Beschäftigungsverhältnis. Junge Wissenschaftler*innen erhalten bereits bei der Berufung die Zusage, nach einer erfolgreicher Bewährungszeit von bis zu sechs Jahren in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.
Obwohl erste Schritte zu einer Reform bereits 2002 unternommen wurden, dauerte es noch bis zum Jahr 2016 als schließlich ein Programm zur Förderung des Tenure-Track-Modells zwischen Bund und Ländern vereinbart wurde. Nach Angaben des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) sollen in den zwei Runden des „1000-Professuren-Programms” in den Jahren 2017 bis 2030 und 2019 bis 2032 1.000 Tenure-Track-Professuren an 75 Hochschulen finanziert werden. Damit sollen bis 2022 mehr als ein Drittel der Juniorprofessuren mit Tenure Track angeboten werden. Die Chancen auf eine Juniorprofessur mit Tenure Track stehen somit zunehmend gut. Die Anzahl der verfügbaren Stellen hängt jedoch stark vom Bundesland, der Hochschule und dem jeweiligen Fachbereich ab.