Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine neue Forschergruppe „cGMP Signaling in Cell Growth and Survival“ – cGMP-Signalübertragung bei Wachstum und Überleben von Zellen – mit Beteiligung der Universität Tübingen eingerichtet. Für die Erforschung der Funktionen des zyklischen Guanosinmonophosphats (cGMP) erhalten die Wissenschaftler in den kommenden drei Jahren insgesamt 2,1 Millionen Euro.
cGMP spielt als Botenstoff in vielen komplexen Stoffwechselwegen in Zellen der Blutgefäße und des Herzens sowie in Nerven- und Sinneszellen eine wichtige Rolle. Die Wissenschaftler der DFG-Forschergruppe vom Interfakultären Institut für Biochemie (IFIB) und weitere Arbeitsgruppen aus der Medizinischen Fakultät und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen wollen gemeinsam mit Arbeitsgruppen aus Berlin, Bochum, Göttingen, München und Würzburg vor allem Fehlregulationen des Botenstoffs cGMP untersuchen. Schon sehr kleine Änderungen der cGMP-Menge können zur Entstehung von Krankheiten führen, unter anderem über degenerative Prozesse im Herzkreislauf- oder Nervensystem. Die Wissenschaftler behalten jedoch auch den potenziellen Nutzen im Blick: Ließe sich etwa über Medikamente Einfluss auf die Entstehung oder den Abbau von cGMP nehmen, ergibt sich umgekehrt die Möglichkeit, regenerative Prozesse anzustoßen und bestimmte Krankheiten zu behandeln.
Sprecher der neuen DFG-Forschergruppe ist Professor Dr. Robert Feil vom IFIB der Universität Tübingen. In den DFG-Forschergruppen bearbeiten mehrere Wissenschaftler in enger Kooperation gemeinsam eine Forschungsaufgabe. Die Forschergruppen werden meist über sechs Jahre hinweg gefördert und tragen häufig dazu bei, neue Arbeitsrichtungen an der Hochschule zu etablieren.
Janna Eberhardt