Mit einem Festsymposium am 22. Januar begeht das Institut für Arbeitsmedizin der Universität Tübingen, heute Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, sein 50-jähriges Bestehen.
Im Januar 1965 nahm das Tübinger Institut für Arbeitsmedizin als erste in der Bundesrepublik Deutschland gegründete universitäre Einrichtung für Arbeitsmedizin seine Arbeit auf. Die Initiative dazu ging vom Landtag und der Landesregierung Baden-Württemberg aus. Zum ersten Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor wurde Professor Dr. Heinz Weichardt berufen. Im Jahr 1977 erfolgte die Erweiterung des Instituts um den Bereich Sozialmedizin, die Umbenennung in "Institut für Arbeits- und Sozialmedizin" sowie der Umzug in die noch heute genutzten Räume in der Wilhelmstr. 27. Seit dem 1. April 2008 leitet Professorin Dr. Monika A. Rieger das Institut - zunächst kommissarisch, bevor sie am 18. November 2009 auf die Professur für Arbeits- und Sozialmedizin an der Universität Tübingen berufen wurde. Die Arbeit des Instituts wird außerdem seit dem 1. April 2008 finanziell unterstützt durch den Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. (Südwestmetall).
Das Institut widmet sich kontinuierlich den wissenschaftlichen und praktischen Belangen der Arbeits- und Sozialmedizin, thematisch wurden über die Jahre die jeweils aktuellen Fragen aus der Arbeitswelt und der Gesellschaft aufgegriffen.
In der Lehre werden Veranstaltungen für Studierende des Fachs Humanmedizin in den Fächern Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Prävention, Gesundheitsförderung und klinische Umweltmedizin durchgeführt.
Die Forschungsschwerpunkte im arbeitsmedizinischen bzw. umweltmedizinischen Bereich beziehen sich auf die Wechselbeziehung von Arbeit, Beruf, Umwelt und Gesundheit. Hier werden vielfältige Studien durchgeführt, unter anderem zu muskuloskelettalen Beschwerden bei der Arbeit, zu arbeitsbedingten Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen können, zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit älter werdender Beschäftigter sowie zu biologischen Belastungen und Gefahrstoffen. Im sozialmedizinischen Bereich liegen Forschungsschwerpunkte in der Versorgungsforschung, dem Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Gesundheit sowie der Versicherungsmedizin.
Angebote der Fort- und Weiterbildung decken die Bereiche Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Umweltmedizin ab und werden teilweise zusammen mit Kooperationspartnern durchgeführt. In der Patientenversorgung ist das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung in Form von Konsilen für stationär und ambulant im Universitätsklinikum Tübingen betreute Patienten eingebunden. Daneben bietet das Institut das gesamte Spektrum arbeitsmedizinischer Untersuchungen und der betriebsärztlichen Betreuung an.
Auch die Vorträge des Festsymposiums beleuchten den Beitrag, den ein arbeits- und sozialmedizinisches Hochschulinstitut und die praktisch tätigen Betriebsärzte heutzutage für die Gesundheitsversorgung und die Gesellschaft leisten können – national und international. Eine Posterausstellung bietet Gelegenheit, die Arbeit des Instituts in Forschung, Lehre und Dienstleistung detailliert kennen zu lernen.
Maximilian von Platen
Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung heuteDas Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) nimmt Aufgaben in der Lehre, Forschung sowie Fort- und Weiterbildung wahr (siehe oben) und ist in die Patientenbetreuung des Universitätsklinikums eingebunden. Daneben übernimmt das Institut die betriebsärztliche Betreuung von Betrieben verschiedener Branchen und führt arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen durch.
Das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung ist zusammen mit dem Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg Träger des Kompetenzzentrums für Arbeits- und Sozialmedizinische Prävention, Rehabilitation und Frauengesundheit des Landes Baden-Württemberg.
Im Rahmen des landesweiten Programms zur Förderung der Versorgungsforschung wurde am Institut zum 1. März 2011 die Koordinierungsstelle Versorgungsforschung an der Medizinischen Fakultät Tübingen eingerichtet, die seit 2014 den Status einer Core Facility besitzt.
Aktuell gibt es folgende Schwerpunkte am Institut
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