Aktuelles
17.12.2020
Pressemitteilung: Neues Konzept für den Physik-Unterricht
Forscher der Universitäten Frankfurt und Tübingen entwickeln erfolgreiche Unterrichtssequenz für das Schulfach Physik
Das Thema Elektrizität bereitet vielen Schülerinnen und Schülern im Physikunterricht Schwierigkeiten. Physikdidaktiker der Goethe-Universität und der Universität Tübingen, darunter LEAD-Mitglied Jan-Philipp Burde, haben ein neues, intuitives Lehrkonzept entwickelt und in einer großen Vergleichsstudie an Schulen getestet. Das Ergebnis: Nicht nur die Schülerinnen und Schüler verstanden elektrische Schaltkreise besser, auch die Lehrkräfte waren mit ihrem Unterricht zufriedener.
Ein Leben ohne Elektrizität ist heute kaum mehr vorstellbar. Egal ob Smartphone, Haartrockner oder die Deckenlampe – unsere liebgewonnenen technischen Errungenschaften benötigen Elektrizität. Zwar lernt jedes Kind in der Schule, dass Strom nur bei einem geschlossenen Stromkreis fließen kann, aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Strom und Spannung? Warum ist eine Steckdose lebensgefährlich, eine einfache Batterie hingegen nicht? Und warum wird eine an eine Mehrfachsteckdose angeschlossene Lampe nicht dunkler, wenn eine zweite Lampe an die Mehrfachsteckdose angeschlossen wird?
Die physikdidaktische Forschung hat gezeigt: Vielen Schülerinnen und Schülern gelingt es nach der 10. Jahrgangsstufe trotz intensiver unterrichtlicher Bemühungen ihrer Lehrkräfte oftmals nicht, grundlegende Fragen zu einfachen Stromkreisen zu beantworten. Vor diesem Hintergrund entwickelte Jan-Philipp Burde, inzwischen Juniorprofessor an der Universität Tübingen, im Rahmen seiner von Prof. Thomas Wilhelm betreuten Promotion an der Goethe-Universität ein innovatives Unterrichtskonzept zu einfachen Stromkreisen, das gezielt an die Alltagserfahrungen der Lernenden anknüpft. Anders als bisherige Ansätze fokussiert das neue Unterrichtskonzept von Anfang an darauf, den Lernenden ein intuitives Verständnis für die elektrische Spannung zu vermitteln. Analog zum Luftdruckunterschied, der z.B. bei einer aufgeblasenen Luftmatratze die Ursache für das Ausströmen der Luft durch das Ventil ist, wird die elektrische Spannung als „elektrischer Druckunterschied“ eingeführt. Eine Vergleichsstudie mit 790 Schülerinnen und Schülern an Frankfurter Gymnasien zeigte, dass das neue Konzept zu einem deutlich besseren Verständnis elektrischer Stromkreise führt als der traditionelle Physikunterricht. Ferner gaben auch die Lehrkräfte an, das Konzept als wesentliche Verbesserung ihres Unterrichts wahrgenommen zu haben.
Auf www.einfache-elehre.de können sich Lehrkräfte das Unterrichtskonzept kostenfrei herunterladen.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
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