Stipendiat/innen: Pia Hilsberg M.A., Karin Pfister M.A., Marc Schwenzer M.A., Daniel Steinberg, Sandra Teuber Dipl.-Geogr.
Das Mini-Graduiertenkolleg „Netzwerke und Ressourcenkomplexe“ ist eine zusätzliche Einrichtung des SFB RessourcenKulturen. Ziel ist es, die zentralen, alle Teilprojekte des SFB verbindenden Themen aufzugreifen, zusätzliche Impulse zu geben und weitere wissenschaftliche Disziplinen einzubinden. Das Mini-Graduiertenkolleg ist mit fünf Promotionsprojekten ausgestattet.
Die Publikationsliste des Mini-Graduiertenkollegs finden sie hier.
Promotionsprojekte
Pia Hilsberg (Empirische Kulturwissenschaft):
Über das 'Selbermachen': Urbane Lebensentwürfe und Ressourcennutzung im Spannungsfeld von Natur-Kultur-Technik
Anhand ethnogrpahischer Methoden wird das Phänomen des 'Selbermachens' von Gebrauchsdingen des Alltags in gegenwärtiger städtischer Verortung in den Blick genommen. Dabei soll herausgearbeitet werden, welche materiellen und immateriellen Ressourcen akquiriert werden müssen, um das 'Selbermachen' zu betreiben. Wer macht selber? Wie wird selber gemacht? Welche menschlichen und nichtmenschlichen Akteure sind am (Ressourcen-)Komplex des 'Selbermachens' beteiligt? Wie wird in diesem Netzwerk 'Natur' bzw. 'Natürlichkeit' (des Menschen, der Natur) hergestellt und verhandelt?
Doing sex - an ethnographic study of sex as social practice in Botswana.
Die kulturspezifische Funktionen und Bedeutungen von Sexualität in Botsuana führen zur Bildung sexueller Netzwerke. Austausch materieller Güter und Dienstleistungen spielen in diesen Netzwerken eine wichtige Rolle. Es wird davon ausgegangen, dass sich um diese sexuellen Netzwerke ein Ressourcenkomplex Sexualität bildet, dessen einzelne Elemente innerhalb einer ethnologischen Feldforschung untersucht werden sollen.
BodenKulturen – Vergleichende Ethnopedologische Analyse der Wahrnehmung des Ressourcenkomplexes Boden in der Bevölkerung
Der Boden stellt die Lebensgrundlage für eine stetig wachsende Weltbevölkerung dar und erfüllt wichtige Funktionen für die Gesellschaft. Die Frage ist, ob die Gesellschaft sich dieser Funktionalität bewusst ist und wie der Boden von ihr wahrgenommen wird. Durch Befragungen und Interviews sowie die Auswertung von historischen Quellen soll die Bodenwahrnehmung in Süddeutschland untersucht werden.
Kontextbedingungen von klassenspezifischem Bildungserwerb und Statusweitergabe
Thema der Promotion ist die komparative und quantitative Untersuchung der Effekte unterschiedlicher nationalstaatlicher Kontextbedingungen auf die ungleiche Verteilung und “Vererbung” von Ressourcen und dadurch markierter Statusunterschiede. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie spezifische nationale Kontexte die Mediation von Status durch Bildung in den letzten Jahrzehnten beeinflusst haben. Dazu wird analytisch zunächst zwischen ressourcenarmen und ressourcenreichen Gruppen unterschieden, die durch Bildungs-, Einkommens- oder Vermögensunterschiede definiert werden. Im Rahmen eines einfaches Modells wird davon ausgegangen, dass die Verfügbarkeit kollektiver Ressourcen die Nutzung und intergenerationale Weitergabe privater Ressourcen (wie z.B. familienspezifisches, kulturelles Kapital) beeinflusst.
In Projektphase 1 geht es vornehmlich um den Einfluss institutioneller Kontextfaktoren und eine valide Operationalisierung der bildungsmediierten Statusvererbung. In Projektphase 2 wird dann der Einfluss kollektiven sozialen Kapitals im Fokus der Untersuchung stehen.
Netzwerke und Ressourcenkomplexe in Migrationsprozessen
Dass Ressourcenreichtum nicht nur ein „Segen“ sondern auch ein „Fluch“ sein kann, ist das Ergebnis zahlreicher ökonomischer Studien. So verfügen ressourcenreiche Länder häufig über eine niedrigere wirtschaftliche Prosperität, niedrigere Bildungsinvestitionen sowie instabile politische Institutionen. Im Mittelpunkt des Dissertationsprojektes steht der Zusammenhang zwischen Ressourcenschocks und der Selektivität sowie der Quantität der Migration. Zunächst wird der Effekt von Ressourcenschocks auf die Quantität und Selektivität der Migration theoretisch modelliert. Anschließend wird das theoretische Modell auf Basis von Daten spezifischer Ressourcenschocks in der Vergangenheit mit Hilfe von ökonometrischen Methoden getestet.