Uni-Tübingen

26.10.2023

Mit KI in die Zukunft?! - Das war die Startup:con #9

Prognosen zufolge könnte der weltweite Umsatz im Bereich Künstlicher Intelligenz bis zum Jahr 2024 auf über 550 Milliarden US-Dollar anwachsen (Quelle: Statista). Dieses Potenzial haben Gründerinnen und Gründer erkannt. Laut dem aktuellen Deutschen Startup Monitor arbeiten 82 % der Startups in Deutschland heute mit KI-Tools. Und 52 % der befragten Startups sehen, laut der Umfrage, KI als relevant für ihr Geschäftsmodell an. Ein Grund mehr, unsere Startup:con #9 ganz diesem Thema zu widmen.

Wie unsere Zukunft mit KI aussieht, hängt auch davon ab, welche Rahmenbedingungen für den Umgang mit KI geschaffen werden. Rechtsanwalt und Gründer Prof. Dr. Felix Buchmann gab einen Einblick in den aktuellen Stand zum EU AI Act. Das Bedürfnis, zu regulieren, gründe meist in der Angst vor etwas, das man nicht verstehe, so Buchmann. Angst ist in seinem Beispiel schon vor etwa 150 Jahren Ratgeber und Bremse für Innovation. Damals grassierte das sogenannte „Delirium Furiosum“, was angeblich auftrat, wenn man auch nur in die Nähe eines „rasenden“ Zuges kam. Man glaubte, Buchmann zufolge, dass ein 30 km/h schneller Zug einen „krankhaften Zustand der Raserei“ auslöse und errichtete Zäune, um die Menschen vor dem Anblick der neuen Verkehrsmittel zu schützen. Es stellte sich folglich die Frage, ob die angestrebten Regulierungen der richtige Weg im Umgang mit KI seien. Eine rechtliche Auseinandersetzung mit KI sei jedoch unerlässlich. Wolfgang Glatz, Co-Founder des Startups Matvis, ergänzte den Vortrag mit anschaulichen Ausführungen zur AI Compliance.

Die Forschungsgruppe um das Projekt "Polybot" bringt Künstliche Intelligenz in die Landwirtschaft. „Wir werden in Zukunft Roboter haben, die sich ähnlich mobil, wie Menschen bewegen werden.“, so Forschungsgruppenleiter Dr. Wieland Brendel. Bis zu einem Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen lässt sich durch den Einsatz von KI-gestützten Robotern in der Landwirtschaft einsparen, erklärte Brendel. Ziel sei es, die flexiblen Roboter in Polykulturen einzusetzen und somit umweltschädliche Monokulturen zu ersetzen. Das ist aktuell, unter Einsatz von großen und unflexiblen Landmaschinen nicht möglich.

Eine Lösung für mehr Nachhaltigkeit in der Baubranche stellte Max-Frederick Gerken, Gründer von Optocycle, vor. In Bauschutt verstecken sich viele recyclingfähige Abfallstoffe, die durch KI erkannt und wiederverwendet werden können. Mit dem von Otpocycle entwickelten KI- gestützten Bildanalyseverfahren könne der globale Ressourcenverbrauch in der Bauindustrie signifikant gesenkt werden. Diese Art der Kreislaufwirtschaft schone auf lange Sicht sowohl die Umwelt als auch das Budget von Bauunternehmen.

Nach den Expertenvorträgen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Ideen in 60-Sekunden-Pitches auf der Bühne zu präsentieren und sich anschließend mit anderen Gründungsinteressierten, Startups, Experten und Supportern auszutauschen.

Wir danken allen, die dabei waren und natürlich unserem Partner Cyber Valley für das tolle gemeinsame Event und freuen uns schon auf die nächste Startup:con Tübingen #10!

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