Uni-Tübingen

Thea Santangelo

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Vita

Promotionsprojekt

Für eine der ersten Avantgarde Bewegung Europas, den italienischen Futurismus, bildet die Suche nach dem Ursprung, nach primitiven Elementen und nach der barbarischen Sensibilität bereits sehr früh eine wichtige Bedingung für die futuristische Neugeburt der Kunst, der Gesellschaft, des Menschen. Filippo Tommaso Marinetti elaboriert eine ganz eigene Konzeption vom futuristischen, neuen Menschen, die zwar durch den technologischen Fortschritt der modernen Welt erst ermöglicht wird, aber auch primitivistische Elemente und Ursprungsphantasien aufnimmt. Diese Letzten kommen meistens durch eine Transposition in einem imaginären afrikanischen Raum zum Vorschein. Statt gegeneinander zu kollidieren werden der zukunftsgerichtete Mechanisierungsprozess und die Rückkehr zu einem barbarischen Ursprungszustand kombiniert. Das Promotionsprojekt soll zeigen, wie diese zwei zeitliche Extremen in Marinettis Werk parallel verlaufen, wie sie sich gegenseitig bedingen und ergänzen. Durch das im frühen 20. Jahrhundert auch im Kontext der Kunst und der Literatur aufblühende Paradigma des Primitiven lässt sich die auf den ersten Blick ambig erscheinende Kombinatorik systematisch analysieren. Außerdem werden Überlegungen zum Verständnis bzw. Bewusstsein von Zeitlichkeit in der Moderne eine wichtige Rolle für die theoretische Grundlage des Projektes spielen.