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26.01.2023
Cluster-Doktorandin Kerstin Rau gewinnt Schülerwettbewerb von „I’m a Scientist“
Bei der Themenrunde „Künstliche Intelligenz“ von „I’m a Scientist, get me out of here“ war unser Cluster mit 6 Wissenschaftler*innen vertreten: Jonas Beck, Rabanus Derr, Nina Effenberger, Nicole Ludwig, Cornelius Schröder und Kerstin Rau - die zur Lieblingswissenschaftlerin dieser Runde gewählt wurde.
Bei diesem wissenschaftlichen Kommunikationsformat können Schüler und Schülerinnen in textbasierten Live-Chats Fragen stellen, die von Wissenschaftler*innen aus dem jeweiligen Forschungsfeld beantwortet werden. „I’m a Scientist“ bietet mehrmals jährlich ein- bis zweiwöchige Themenrunden an. Am Ende jeder Themenrunde wählen die Schüler ihre*n Favorit*in: Von den insgesamt 34 Wissenschaftler*innen für „Künstliche Intelligenz“ wurde Kerstin Rau zur Lieblingswissenschaftlerin ausgewählt. Kerstin ist Doktorandin in der Arbeitsgruppe "Bodenkunde und Geomorphologie" von Thomas Scholten.
Wir haben hinterher mit Kerstin gesprochen und sie zu ihren Erfahrungen aus diesen 2 Wochen gefragt sowie nach ihren Plänen für das Preisgeld.
1) Was hast Du mit dem Preisgeld von 500€ vor und warum hast Du Dich für diese Aktion entschieden?
Da ich mit Machine Learning Bodentypen vorhersage, möchte ich gerne mit dem Preisgeld mit einer Schule - am besten mit einer, die bei dem Wettbewerb mitgemacht hat - ins Gelände gehen. Dort will ich die Verknüpfung zwischen den Daten und dem ML-Modell veranschaulichen. Denn ich glaube diese zwei Bereiche werden oft separiert betrachtet, was aber super wichtig ist, um seine Daten zu kennen und dadurch auch besser ein geeignetes Modell auswählen zu können. Außerdem ist es ziemlich langweilig, den Schüler*innen einfach nur einen Code zu zeigen.
2) Gab es eine Frage, Die Du besonders interessant fandest oder eine, über die Du selbst nicht nachgedacht hast? Und was zeigen Dir die Fragen der Schüler*innen, was ist das, was sie beschäftigt, wenn es um KI geht?
Besonders interessant fand ich die Fragen über unser Leben als Wissenschaftler*innen. Bei den Schüler*innen existiert immer noch ein Bild von einer*m Wissenschaftler*in, welche*r non-stop arbeitet und keine Hobbies oder Freunde hat.
Die meisten Fragen, über die ich selbst sehr wenig nachgedacht habe, waren Fragen zur Historie und Entwicklung von KI. Klar in manchen Bereichen, wie bei mir bzgl. Neuronalen Netzwerken, weiß man ein paar Facts darüber. Aber so die Entstehung des generellen Interesses für KI, ab wann es so benannt wurde, was die erste KI war, waren Fragen, die ich mir selbst noch nicht gestellt hatte.
Generell ist mir aufgefallen, dass die Meisten Bedenken haben, dass KI oder Roboter die Welt übernehmen, uns Menschen unterdrücken oder die Welt sogar zerstören. Ich denke, das Bild ist sehr stark durch die großen Hollywoodfilme geprägt, hat aber mit der Realität zum Glück - wie so oft - nichts zu tun.
3) Würdest Du anderen Wissenschaftler*innen empfehlen auch an Wissenschaftskommunikation-Formaten teilzunehmen, die einen Austausch mit Schüler*innen ermöglichen und warum?
Definitiv. Man lernt selbst noch so viel dazu, auch was es für andere Bereiche noch gibt, in der KI verwendet wird durch die anderen Wissenschaftler*innen. Ebenfalls bekommt man dann auch mal mit, wie die Menschen außerhalb der Wissenschaftsbubble uns eigentlich sehen. Und zuletzt, diese Schüler*innen sind unsere zukünftigen PhDs, Postdocs, etc. Darum ist es ja umso besser, innerhalb so einer einfachen Kommunikation, den Schüler*innen zu zeigen, was wir eigentlich machen, dass man kein 1er Schüler*in sein muss für eine wissenschaftliche Karriere und sie früh dafür zu motivieren. Insbesondere die große Barriere zwischen Wissenschaftler*innen und Nichtwissenschaftler*innen abzubauen. Und es macht seeehr viel Spaß!
“I’m a Scientist” wird seit 2020 als deutschsprachiges Angebot von “Wissenschaft im Dialog” umgesetzt. Seitdem gab es Runden zu den Themen Nachhaltigkeit, Infektionen, Teilchenphysik, Gesundheit, Wissen, Klimawandel, Digitalisierung, Demokratie sowie Künstliche Intelligenz & Medizin. Über 4000 Schüler*innen von mehr als 150 Schulen haben bislang aktiv an den Themenrunden teilgenommen. Unterstützt wurde das Projekt bisher von mehr als 200 Wissenschaftler*innen.