Uni-Tübingen

Aktuelle Informationen

21.01.2021

Neues Working-Paper zu „Clan-Kriminalität“

Dr. Karoline Reinhardt hat im Rahmen des Projektes „Migration und Sicherheit in der Stadt“ (migsst) ein Working-Paper zum Begriff der Clan-Kriminalität veröffentlicht.

Der Begriff „Clankriminalität“ hat Konjunktur in den Medien wie auch in der Kriminologie und der Kriminalistik: 2018 erfolgte im „Bundeslagebild Organisierte Kriminalität“ erstmalig eine „eine ausführliche Betrachtung zum Thema kriminelle Mitglieder ethnisch abgeschotteter Subkulturen“ durch das Bundeskriminalamt unter der Überschrift der „Clankriminalität“. Für das Bundeslagebild OK 2019 wurde „Clankriminalität“ als Analysebegriff wieder aufgenommen.


Im Working-Paper „Zum Begriff der Clan-Kriminalität: Eine kritische Einschätzung“ diskutiert Karoline Reinhardt insbesondere mit Hinblick auf die gewachsene Rolle von Polizeien als eigenständigen Medienmacher*innen durch den verstärkten Einsatz von social media, die Verwendung dies umstrittenen Begriffs.
Hierbei stehen fünf Problemdimensionen im Mittelpunkt: Die Konnotation unauflöslichen Verstrickung; die Verbindung von fiktiver Genealogie mit vermeintlicher Legitimität; die Ethnisierung des Begriffs in der gegenwärtigen Debatte; die Annahme der Abschottung; Vorstellungen von Fremdartigkeit und Eigengesetzlichkeit und schließlich primordialistische Konnotationen. Die Problematisierung läuft letztlich auf die Empfehlung hinaus, den Begriff der „Clankriminalität“ als Analysekategorie zu überdenken.

Das Working-Paper ist über die Projektseite verfügbar.

Zurück