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02.08.2016
Uni Tübingen startet Lehrgang für Apotheker in der Entwicklungszusammenarbeit
Deutschlandweit einzigartiges Weiterbildungsangebot am Pharmazeutischen Institut – Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Die Universität Tübingen hat mit einem bundesweit einmaligen Kurs zur „Pharmazie in Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe" ihr Weiterbildungsangebot ausgeweitet. 13 Apothekerinnen und Apotheker sowie 14 Tübinger Studierende nehmen an dem achttägigen Kurs teil, der am 1. August begann. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind auch zwei Apotheker aus Kamerun.
„Die Teilnehmer können sich in diesem Kurs auf eine ehrenamtliche oder hauptberufliche Tätigkeit in der pharmazeutischen Entwicklungshilfe vorbereiten“, sagt Professor Lutz Heide, Direktor des Pharmazeutischen Instituts, der 2014/15 zwei Jahre in Malawi im südlichen Afrika tätig war: „Zentrale Ziele solcher Tätigkeiten sind es, in armen Ländern den Zugang zu wirksamen und sicheren Medikamenten sowie den richtigen Einsatz dieser Medikamente sicherzustellen.“ Hierzu gehörten organisatorische Aufgaben in der Arzneimittelherstellung und -versorgung, fachliche Beratung in der Arzneimitteltherapie und Mitarbeit in der pharmazeutischen Aus- und Weiterbildung vor Ort. Auch bei internationalen Katastropheneinsätzen seien qualifizierte Pharmazeuten gefragt.
Im Kurs unterrichten 20 erfahrene Referenten aus staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen von Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe und bereichern ihn mit praxisnahen Beispielen. Zu den Kursinhalten gehören zum Beispiel Tropenkrankheiten und Krankheiten der Armut, Arzneimittellogistik, Richtlinien für Arzneimittelspenden, lokale Arzneimittelproduktion, Qualitätssicherung, Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen, Kontrolle von Epidemien und spezielle Herausforderungen der Katastrophenhilfe.
Nach acht Unterrichtstagen führen die Teilnehmer eine selbständige Projektarbeit durch, beispielsweise zum Umgang mit Antibiotika-Resistenzen in Indien, zum Aufbau des Gesundheitssektors in Afghanistan, zur Stabilität von Arzneimitteln unter tropischen Bedingungen oder zum Vorkommen gefälschter Arzneimittel. Die Ergebnisse der Projektarbeiten werden am 13. Oktober 2016 in Tübingen präsentiert.
Gefördert wird der Kurs von der Universität Tübingen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programmes „Innovative Curricula und praxisorientierte Lehrinhalte“. Die Veranstaltung wird von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg als Apothekerfortbildung anerkannt. Studenten der Universität Tübingen können sie im Rahmen ihres Pharmaziestudiums oder im Rahmen des Masterstudienganges „Pharmaceutical Sciences and Technologies“ belegen.
Gemeinsam mit Albert Petersen, dem Leiter der Fachstelle für Pharmazeutische Entwicklungszusammenarbeit des Deutschen Institutes für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen, hat Heide diesen Kurs ins Leben gerufen. Die praktische Organisation liegt bei Apothekerin Christine Häfele-Abah. Sie war mehr als zehn Jahre bei dem Deutsches Medikamenten-Hilfswerk „action medeor e.V.“ tätig. „Wir füllen mit diesem neuen Angebot offenbar eine Lücke, die von vielen Fachleuten in Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe empfunden wird“, betont Heide: „Der aktuell laufende Kurs war völlig überbucht. Für 2017 liegen uns jetzt schon erste Anmeldungen vor.“
Das detaillierte Kursprogramm und weitere Informationen finden sich im Internet unter:
<link http: www.pharmbiol.uni-tuebingen.de ak-heide>www.pharmbiol.uni-tuebingen.de/ak-heide/77661.html
Kontakt:
Prof. Dr. Lutz Heide
Universität Tübingen
Pharmazeutisches Institut
Telefon +49 (0)7071/29-72460
Mobil 0173 6572 634
Email <link>heide@uni-tuebingen.de
Website: <link http: www.pharmbiol.uni-tuebingen.de ak-heide>www.pharmbiol.uni-tuebingen.de/ak-heide
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