Uni-Tübingen

17.01.2020

Nachhaltigkeit im Beruf

Viele von uns stellen sich – und nicht erst seit Fridays for Future - die Frage, wie man den Beruf und den Einsatz für Umwelt, Klimaschutz und soziale Nachhaltigkeit verbinden kann: „Wie kann ich täglich mit meiner Arbeit dem Klima dienen?“ „Ich muss doch auch Geld verdienen‘“ oder „die Arbeit kann höchstens einen grünen Anstrich haben.“ Stimmt das?

In Anbetracht des Wandels der letzten Jahre ist Nachhaltigkeit immer mehr in die Mitte des Arbeitsmarktes gerückt. Worauf sollte ich bei meiner Studien-, Berufs- oder Arbeitsplatzwahl achten, wenn mir grünes Engagement im Beruf wichtig ist?

  1. Branche -  In welcher Branche möchte ich tätig sein? Unternehmen die eindeutig im grünen Sektor arbeiten, wie z.B. nachhaltige Energiegewinnung oder responsable Banking haben, neben Naturschutzorganisationen ein klares Feld. Stellen solcher Unternehmen findet man z.B. bei www.goodjobs.eu oder www.jobverde.de (für alle Branchen)  www.greenjobs.de (für Stellen im Natur- und Klimabereich) oder www.eejobs.de (für Berufe in der Erneuerbaren Energie). Es gibt aber auch Sektoren, die nicht so als „sauber“ bekannt sind, aber die verstärkt auf grünes Wirtschaften umstellen, z.B. im Bausektor, Tourismus, Transport etc. Da werden Menschen gesucht, die das umsetzen können und da ist der Aspekt Wandel (siehe 5.) ausschlaggebend für ein grünes Engagement.
     
  2. Werte - Welche Werte hat das Unternehmen, in dem ich arbeiten möchte? Wie wird Nachhaltigkeit definiert und in der Unternehmenskultur gelebt? Achtung: hier kann es auch viele Worthülsen geben. Es geht hier um die gelebten Werte und wie diese in Entscheidungen im Arbeitsalltag umgesetzt werden.
     
  3. Herstellung und Lieferketten - Wie werden die Produkte produziert? Welche Prozesse, Zertifizierungen, Standards werden eingehalten?
     
  4. Personal und Entwicklung - Welche Arbeitsbedingungen wirst du im Unternehmen vorfinden? Wird dir ein Leasingauto angeboten oder sind BahnCard, Dienstrad und grüne Rentenanlagen der Standard? Welche Angebote gibt es für die Gesundheitsförderung und ist Raum für Achtsamkeit in der Organisation?  Dies sagt viel aus über das Unternehmen und auch einiges über die Werte der Menschen, die du hier wahrscheinlich vorfinden wirst.
     
  5. Wandel – wie hat sich das Berufsfeld oder das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt in Bezug auf Natur- und Umweltschutz? Was findet man dazu in der Presse oder in Studien?
     
  6. Wahl der Studienfächer – es gibt die Möglichkeit, dein Fachwissen aus dem Studium um ökologische Kenntnisse zu ergänzen und dich so zu spezialisieren. Zum Beispiel als Umweltberater: hier gibst du Tipps, wie sich Menschen oder Unternehmen umweltfreundlicher verhalten können. Das geht, wenn du ein inhaltlich passendes Fach wie z.B. Biologie studiert und daraufhin noch eine Zusatzausbildung absolviert hast. Auch mit einem BWL-Studium kannst du dich je nach Hochschule auf den Schwerpunkt Umweltschutz festlegen und später als Umweltmanager in Unternehmen und Behörden arbeiten.

Du siehst, es gibt genug Gründe und Möglichkeiten, dein grünes Engagement nicht nur neben dem Beruf auszuleben.

Am 30. Januar 2020 gibt es einen Online-talk mit der GLS-Bank. Die GLS Bank ist eine soziale und ökologische Bank. Ihre Arbeit nützt den Menschen, der Umwelt und hat auch den ökonomischen Gewinn zur Folge. Die Personalreferentin, Frau Zaenker, wird Tipps geben und Fragen beantworten, worauf man achten sollte, wenn man sich bei nachhaltigen Unternehmen einbringen möchte.  

Wer sich gerne im Beruf für Nachhaltigkeit einsetzen möchte – bei einer Bank oder woanders – dem sei dieses Webinar wärmstens empfohlen.

Joos van den Dool

 

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/umweltfreundliche-karriere-der-greta-effekt-bei-der-berufswahl-16410377.htm
https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltige_berufe_1926.htm
https://green-up-your-future.de/jobs/
www.Gruene-arbeitswelt.de
https://www.nachhaltige-berufsorientierung.de/

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