Uni-Tübingen

Aktuelles

22.09.2025

DFG-Förderung: Wie Staphylokokken das Immunsystem überlisten

Dr. Arnaud Kengmo Tchoupa, Forschender des Exzellenzclusters CMFI an der Universität Tübingen, erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine individuelle Projektförderung.

Dr. Arnaud Kengmo Tchoupa auf dem Forschungscampus Morgenstelle der Universität Tübingen

Das Bakterium Staphylococcus aureus ist ein häufig vorkommender Krankheitserreger, der die Haut und Schleimhäute des Menschen besiedelt. Oft ist der Erreger harmlos, doch vor allem seine antibiotikaresistenten Formen können schwere und manchmal lebensbedrohliche Infektionen verursachen. Neue Erkenntnisse zeigen, dass S. aureus aktiv Lipidspezies des Wirts umbaut und möglicherweise Lipidmediatoren (Lipokine) produziert, um der Immunerkennung zu entgehen. Durch die Entschlüsselung dieser komplexen Lipid-Interaktionen zwischen Wirt und Erreger wollen Arnaud Kengmo Tchoupa und sein Team herausfinden, wie das Bakterium im Wirt persistiert und Entzündungen verursacht.

"Wir freuen uns darauf, zu untersuchen, wie S. aureus die Lipidlandschaft des Wirts manipuliert. Durch die Aufdeckung dieser Mechanismen hoffen wir, neue Wege zu finden, um den Erreger für das Immunsystem sichtbar zu machen und die Strategien zur Vorbeugung und Behandlung von Entzündungen im Zusammenhang mit S. aureus zu verbessern", sagt Dr. Arnaud Kengmo Tchoupa.

Das neu geförderte Projekt "Host lipid landscape remodeling by Staphylococcus aureus and its impact on infection and inflammation" wird mit rund 278.000 € gefördert und etabliert ein weiteres innovatives Forschungsprogramm am CMFI.

Die gewonnenen Erkenntnisse könnten letztlich dazu beitragen, S. aureus für das Immunsystem auffindbar zu machen und so die vom Wirt ausgelöste Dekolonisierung zu erleichtern, oder neue Strategien zur Behandlung von Entzündungserkrankungen im Zusammenhang mit S. aureus-Infektionen liefern.

Leon Kokkoliadis / Exzellenzcluster CMFI

Zurück