Aktuelles
26.09.2025
Judith Feucht erhält Life Sciences Bridge Award 2025
Auszeichnung für Arbeiten in der Krebsforschung
Judith Feucht, Professorin an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, erhält den Life Sciences Bridge Award 2025 der Aventis Foundation, mit 100.000 Euro eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Deutschland. Judith Feucht widmet ihre Forschung der Weiterentwicklung von CAR-T-Zelltherapien, die das Potenzial haben, Krebsbehandlungen grundlegend zu verändern. Herkömmliche T-Zellen sind darauf angewiesen, dass Krebszellen ihnen Antigene präsentieren. CAR-T-Zellen werden im Labor genetisch modifiziert und so mit einem antikörperähnlichen Rezeptor ausgestattet. Damit können sie Krebszellen gezielt erkennen und angreifen.
In ihrer Postdoktorandenzeit am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York von 2015 bis 2020 entwickelte Judith Feucht eine CAR-Variante, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit von CAR-T-Zelltherapien präklinisch deutlich verbesserte. Ersten klinischen Studien zeigen, dass die Variante langlebiger, wirksamer und besser verträglich ist als herkömmliche CARs. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten – sie könnte nicht nur bei Blutkrebs, sondern auch bei soliden Tumoren wie Brustkrebs oder Mesotheliom, einem Tumor im Weichteilgewebe, zum Einsatz kommen.
Seit ihrer Rückkehr an die Universität Tübingen 2020 forscht Feucht als Wissenschaftlerin im onkologischen Exzellenzcluster „Image-guided & Functionally Instructed Tumor Therapies“ (iFIT) und ist seit 2023 Professorin für Cellular Immunotherapies in Cancer an der Medizinischen Fakultät. Zudem ist sie als Ärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Kinderheilkunde I) tätig.
2020 warb Judith Feucht einen prestigeträchtigen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats in Höhe von 1,8 Millionen Euro ein. 2022 wurde sie mit dem Curious Mind Award in der Kategorie „Life Sciences“ vom Manager Magazin zusammen mit Merck ausgezeichnet und erhielt den Württembergischen Krebspreis der Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit setzt sie sich als Mentorin für die Förderung junger Forscherinnen und für die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ein.
Die Aventis Foundation ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie fördert Kunst und Kultur sowie Wissenschaft, Forschung und Lehre. Mit dem Life Science Bridge Award will die Stiftung Nachwuchsforschende darin bestärken, auch unkonventionelle Ideen umzusetzen.
Steven Pohl / Exzellenzcluster iFIT
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