Aktuelles
25.07.2025
Summer School als Brückenbauerin
Die Universität Tübingen und die University of North Carolina at Chapel Hill vertiefen ihre strategische Partnerschaft über die T-IES Summer School in Tübingen. Dozierende und Studierende beider Universitäten beschäftigen sich gemeinsam mit weiteren international Studierenden mit Propaganda und Desinformation.
Vieles bleibe ihr in guter Erinnerung: Die schöne Stadt, das Stocherkahnfahren auf dem Neckar, die ausführlichen Diskussionen im Seminar. „Darin haben wir über alles diskutiert, nur nicht immer über die Lektüre“, sagt Anna in US-amerikanischem Englisch während ihrer Abschlussrede an ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie Dozentinnen und Dozenten gerichtet. Die T-IES Summer School an der Universität Tübingen endet an diesem Freitagabend Mitte Juli für Anna und 20 weitere international Studierende, darunter Studierende aus Italien, Südafrika, Kanada oder dem Vereinigten Königreich. T-IES, das steht für Tübingen International and European Studies. Was diesen Kurs besonders macht? Allein zwölf Studierende kommen von der University of North Carolina at Chapel Hill in den Vereinigten Staaten, mit der die Universität Tübingen eine strategische Partnerschaft pflegt.
Vier Wochen lang behandelten die 21 Studierenden das Thema „Weaponization of Knowledge: The Historical Legacy of Propaganda and Disinformation in the US and Europe“. Sie näherten sich dem Thema ausgehend von der Redewendung "Wissen ist Macht“; lernten die soziologischen Grundlagen, um Wissen und Realität zu hinterfragen; lasen dazu Literatur; diskutierten miteinander und erforschten letztlich, wie die Mächtigen selbst Wissen erschaffen und dieses einsetzen, um ihre politische Position zu behaupten. Besuche in Museen und in Berlin standen ebenso auf dem Programm wie Deutsch-Kurse, Vorträge und Freizeitaktivitäten.
Entstanden ist dieser Kurs in Kooperation mit der University of North Carolina at Chapel Hill, wie Dr. Christina Rubas sagt. Sie ist Leiterin des Dezernats International Office, das die Summer School koordiniert. In ihrer Abschiedsrede an die Studierenden ermutigte sie ihre Zuhörerinnen und Zuhörer, kritisch auf Informationen zu blicken, stets zu fragen, wer von diesem Wissen einen Vorteil habe. „Seid euch euren eigenen Vorurteilen bewusst. Und begebt euch in Dialoge, denn nichts fordert eure Ansichten und euer Wissen so sehr heraus wie der Dialog.“
Für Dr. Priscilla Layne und Dr. Francesca Tripodi, die beide an der University of North Carolina lehren, hat die Summer School ein klares Ziel. „Das Programm baut Brücken zwischen unseren Universitäten“, sagt Francesca Tripodi. Es soll mehr Studierende an der UNC für Tübingen zu begeistern. Begeisterung, die bei Priscilla Layne bereits zu spüren ist. erreicht. Sie schwärmt vom „Gesamtüberblick“, der in Tübingen möglich sei, weil im Vergleich zu den Vereinigten Staaten alles so nah beieinander liege. Ziel erreicht.
Stefan Bentele