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14.11.2025
Mehr Platz für Spitzenforschung – Neubau Cyber Valley I an die Universität Tübingen übergeben
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz hat am Freitag (14. November) gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Petra Olschowski den Neubau für die Cyber-Valley-Initiative (1. Bauabschnitt) an die Universität Tübingen übergeben.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Das Cyber Valley steht exemplarisch für die Innovationskraft Baden-Württembergs und hat sich als einer der führenden Standorte für KI und Robotik in Europa etabliert. Hier gestalten Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die Zukunft der Künstlichen Intelligenz im Einklang mit den europäischen Werten. Forschung, Lehre, Technologietransfer und Unternehmensgeist arbeiten hier innovativ Hand in Hand. Über die Cyber-Valley-Standorte Stuttgart, Tübingen und Karlsruhe hinweg schaffen wir einen gemeinsamen Campus, an dem Talente aus aller Welt forschen, lernen und gründen können. Damit bleibt unser Land nicht nur ein starker Partner für Bund und EU, sondern ein zukunftsweisender Impulsgeber für die digitale Transformation. Klar ist: Die Quellen unseres künftigen Wohlstands liegen in klugen Köpfen, neuen Ideen und verantwortungsvoller Technologie. Das Cyber Valley verbindet all dies auf vorbildliche Weise.“
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „Spitzenforschung gehört zur DNA unseres Landes und ist eine wichtige Grundlage für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Wenn die besten Ideen aus Baden-Württemberg kommen, haben wir alle Chancen, uns Quellen künftigen Wohlstands zu erschließen. Dazu zählt Künstliche Intelligenz. Das Cyber-Valley macht Baden-Württemberg als KI Standort international sichtbar.“
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: „Das Cyber Valley I steht für den Anspruch Baden-Württembergs, weiterhin führend in Forschung und Innovation auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz zu sein. Hier entstehen neue Technologien, Start-ups und Kooperationen, die Wissenschaft und Wirtschaft enger verbinden. Damit stärken wir den Innovationsstandort Baden-Württemberg und gestalten die technologische Zukunft des Landes.“
Im Forschungsbau Cyber Valley 1 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Tübingen AI Centers der Universität Tübingen und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme unter einem Dach. Auch die Cyber Valley GmbH ist dort angesiedelt. Hier werden Ausgründungen von Technologie-Startups gefördert und der Austausch zwischen Forschung und Industrie unterstützt. Der Neubau bietet auf 6.400 Quadratmetern Platz für Grundlagenforschung, interdisziplinäre Kooperationen und Technologietransfer.
„Mit dem neuen Forschungsgebäude für das Cyber Valley setzt die Universität mit den beteiligten Partnern ein weiteres starkes Zeichen für den KI-Standort Tübingen und für das, was ihn so herausragend macht: Exzellente Grundlagenforschung, die den Sprung in die Anwendung schafft – durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie. Künstliche Intelligenz kann uns dabei unterstützen, zentrale Probleme der Gegenwart und Zukunft zu lösen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität arbeiten an diesen Lösungsbeiträgen – von innovativen medizinischen Anwendungen bis hin zur verantwortungsvollen und ethischen Gestaltung von KI-Systemen. So entsteht Forschung, die nicht nur Wissen schafft, sondern auch konkret dazu beiträgt, das Leben der Menschen nachhaltig zu verbessern“, so Universitätsrektorin Prof. Karla Pollmann.
In dem kompakten Bau sind flexible Laborflächen, Hörsäle, Großraumbüros und öffentliche Lehr- und Veranstaltungsbereiche untergebracht. Das Atrium kann mit Hörsälen zusammengelegt werden. So ist das Gebäude multifunktional nutzbar.
Der Neubau ist mit einer Membrandachkonstruktion aus leichten Folienkissen überdacht. Im Gebäude wird auf hohe Energieeffizienz und auf Nachhaltigkeit gesetzt. Die Fassade kombiniert bauteilintegrierte Photovoltaik mit Sonnenschutzvorrichtungen. Auf dem Dach sind 1.000 Quadratmeter Photovoltaik installiert.
Das Land hat rund 77,2 Millionen Euro in den Neubau investiert. Vermögen und Bau Tübingen ist für das Projekt verantwortlich.
Pressemitteilung Finanzministerium Baden-Württemberg
Neues Zuhause für die KI-Forschung in Tübingen
Mit der Übergabe des Gebäudes Cyber Valley I am 14.11.2025 wird der Campus des Cyber Valley in Tübingen erweitert – ein wichtiger Meilenstein für den KI-Forschungsstandort Tübingen. In dem repräsentativen Gebäude forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Tübingen AI Center, des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme und vom Cyber Valley.
Unter den Nutzerinnen und Nutzern wird das Gebäude in Anlehnung an die Adresse Maria-von-Linden-Straße 1 liebevoll MvL1 genannt und ist eine Hommage an Maria von Linden (1869-1936), die 1892 als erste Frau in Deutschland überhaupt zum Studium zugelassen und später die erste Doktorandin an der Universität Tübingen wurde.
Das Tübingen AI Center ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Tübingen und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme. Es bietet internationalen Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern ideale Bedingungen für exzellente KI-Forschung und engagiert sich in der KI-Bildung für Jugendliche.
Als eines von sechs Zentren für Künstliche Intelligenz des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) trägt das Zentrum dazu bei, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas im Bereich der KI zu stärken. Gefördert wird es anteilig vom BMFTR sowie vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Ziel der Forschenden ist es, verlässliche lernende Systeme zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft zu entwickeln. Mit europäischen KI-Forschern ist das Tübingen AI Center über das European Laboratory for Learning and Intelligent Systems ELLIS sowie über die ELIAS Alliance für KI- und wissenschaftsbasierte Innovationen und Entrepreneurship in Europa hervorragend vernetzt.
Die Forschenden arbeiten außerdem eng mit dem ELLIS-Institut, dem Exzellenzcluster Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft und Cyber Valley zusammen.
Beispielhafte Projekte des Tübingen AI Centers
Forschung
- ELIAS Alliance – Im EU-finanzierten Projekt ELIAS wird erforscht, wie KI zur planetaren, gesellschaftlichen und individuellen Gesundheit beitragen kann. In diesem Rahmen leitet das Tübingen AI Center den Aufbau einer europäischen Initiative zur Förderung von Technologie-Transfer und Entrepreneurship.
- Im Sonderforschungsbereich “Robustheit des Sehens – Prinzipien der Inferenz und der neuronalen Mechanismen“ (SFB 1233) arbeiten rund 20 Arbeitsgruppen an den Grundlagen des biologischen und maschinellen Sehens. So bauen die Forschenden etwa mit künstlichen neuronalen Netzen nach, wie das Sehsystem der Fruchtfliege visuelle Informationen verarbeitet.
- OpenEuroLLM – Ein EU-finanziertes Projekt zur Entwicklung offener großer Sprachmodelle (LLMs), die mit europäischen ethischen und regulatorischen Standards kompatibel sind. Es stärkt den Ansatz „KI made in Europe“ und setzt auf Transparenz statt auf proprietäre Systeme.
- ELLIOT – Dieses europäische Forschungsnetzwerk entwickelt große, offene und multimodale KI-Grundlagenmodelle, die mit verschiedenen Datentypen wie Text, Bild und Audio umgehen können. Gefördert von Horizon Europe, soll das Projekt die europäische KI-Forschung nachhaltig stärken.
Engagement für KI-Bildung
- Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz (BWKI) –Schülerinnen und Schulen weiterführender Schulen entwickeln, gefördert von der Carl-Zeiss-Stiftung, für den Wettbewerb eigene KI-Projekte, die einen positiven Beitrag für Mensch und Umwelt leisten sollen.
Die Preisverleihung 2025 findet am 14. November ab 18 Uhr live auf YouTube statt! - Hector AI + Education Future Fund – Eine gemeinsame Initiative mit dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung. Ziel ist es, KI und Bildungsforschung zu verbinden, um praktische, ethische und zugängliche Lösungen für Schulen zu entwickeln. Der Fonds wird mit 6,2 Millionen Euro von der H.W. & J. Hector Stiftung gefördert.
- Forschende des Zentrums lehren zudem im einzigen Masterstudiengang für Maschinelles Lernen in Deutschland.
Transfer in die Praxis
- Summer of Innovation – Bachelor- und Masterstudierende der Informatik arbeiten fünf Monate lang in Teams an praxisnahen KI-Projekten. Unterstützt durch HiWi-Verträge und Sachmittel entwickeln sie Lösungen vom Konzept bis zur möglichen Markteinführung.
- Start-ups aus der Forschung
- Maddox AI: KI-basierte visuelle Qualitätskontrolle in der Industrie
- Meshcapade GmbH: spezialisiert auf die automatisierte Erzeugung und Analyse von 3D-Menschenmodellen.
- Polybot: Vierbeinige Roboter mit austauschbaren Werkzeugen zur Pflege und Ernte einzelner Pflanzen – für eine nachhaltige, divers strukturierte Landwirtschaft
Über das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS)
Das Ziel der Forschenden des MPI-IS ist es, die grundlegenden Prinzipien intelligenter Systeme zu verstehen; dieses Wissen setzen sie ein, um innovative Technologien zum Nutzen der Gesellschaft zu entwickeln. Inspiriert von biologischen Systemen, die wahrnehmen, Informationen verarbeiten und handeln, entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler künstliche Systeme, die in der Lage sind, sich anzupassen, zu lernen und mit der realen Welt zu interagieren. Die beiden Forschungsfelder Künstliche Intelligenz und Robotik liegen hierbei an der Schnittstelle verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen. Die Forschung gliedert sich in sechs Abteilungen und zahlreiche unabhängige Forschungsgruppen, die vom Direktorium, von Gruppenleitern und -leiterinnen sowie von Max-Planck-Fellows mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten geleitet werden.
Über Cyber Valley
Cyber Valley ist Europas führendes Zentrum für Exzellenz in künstlicher Intelligenz und moderner Robotik. Durch den Aufbau eines dynamischen Ökosystems sowie die Förderung reibungsloser Zusammenarbeit und eines schnellen Wissensaustauschs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gestalten wir eine Zukunft, in der das volle Potenzial intelligenter Systeme zum Wohle der Gesellschaft ausgeschöpft werden soll.
Cyber Valley besteht aus drei zentralen Säulen: dem Innovationscampus, der GmbH und der Community. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, Forschung, Entwicklung, Anwendung und Akzeptanz intelligenter Systeme voranzutreiben – mit einem starken Fokus auf ethische und gesellschaftliche Auswirkungen. Als Leuchtturm und Plattform für die beteiligten Akteure tragen wir aktiv dazu bei, Baden-Württemberg auf der globalen KI-Landkarte zu etablieren.
Claudia Brusdeylins
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