Uni-Tübingen

attempto online Forschung

18.03.2019

Wasserforschung: Mehr Mut für neue Tests

Bei der Stoffbewertung in Gewässern wurde viel geforscht, aber bisher wenig umgesetzt. Ein Workshop an der Universität Tübingen zu neuen Ansätzen zur Stoffbewertung ergab: Die Zeit ist reif, um neue Tests in die Gewässerüberwachung zu integrieren.

Am 11. und 12. März 2019 fand an der Universität Tübingen ein Workshop zum Thema „Von der biologischen Wirkung zur Regulierung: Wie können neue Ansätze in der Stoffbewertung helfen?“ statt. Die Veranstaltung ist aus dem Projekt Effect-Net hervorgegangen, einem landesweiten Netzwerk in der Wasserforschung, an dem auch Tübinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt sind. Im Rahmen des Workshops diskutierten etwa 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Behörden, Forschungseinrichtungen, Industrie und von Wasserversorgern über neue Methoden und Konzepte, die es ermöglichen, durch Chemikalien hervorgerufene Umweltschäden frühzeitig zu erkennen. Im Fokus stand die Frage, wie sich diese Methoden in die Risikobewertung von Stoffen und in das Methodenrepertoire zur Beurteilung der Gewässerqualität integrieren lassen. Um vorhandene Tests zu nutzen, müssen sie sensitiv, spezifisch und standardisiert sein. Viele Vortragende betonten, dass die Zeit reif sei, neue Methoden in die Regulierung von Stoffen und in die Gewässerüberwachung aufzunehmen. Tamara Grummt vom Umweltbundesamt fasste dies treffend zusammen: "Es wurde lange genug geforscht und es wurden viele Tests entwickelt, jetzt müssen wir sie nutzen." Hierfür sei „Mut notwendig“.

Effect-Net ist Teil des Wassernetzwerks Baden-Württemberg und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert. Das Projekt verbindet naturwissenschaftliche Grundlagenforschung mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen, um den zunehmenden Eintrag von Mikroschadstoffen wie Lebensmittelzusatzstoffen und Pharmazeutika in Gewässerökosysteme zu vermindern.

Webauftritt des Netzwerks: www.effect-net-wasser.de

Prof. Dr. Rita Triebskorn, Institut für Evolution und Ökologie
 

Zurück