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28.07.2017
Der Sonderforschungsbereich RessourcenKulturen geht in die nächste Runde
Zweite Förderphase: 10,2 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) 1070 RessourcenKulturen mit etwa 10,2 Millionen Euro auch für die nächsten vier Jahre. 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können damit weiterhin der Frage nach den kulturellen Dynamiken von Ressourcen in Vergangenheit und Gegenwart nachgehen. Die erste Förderphase dauerte von 2013 bis 2017, nun wurden die Gelder für die zweite Förderphase bis 2021 bewilligt.
Im SFB RessourcenKulturen untersuchen Forscherinnen und Forscher in einem interdisziplinären Ansatz den historischen und gegenwärtigen Umgang der Menschen mit Ressourcen sowie die kulturellen und sozialen Bedingungen, die Voraussetzung oder Ergebnis von Ressourcennutzung sind. Mit ihrer Arbeit möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Bewusstsein für die soziale und kulturelle Dimension von Ressourcen schaffen und die ökonomische Sichtweise darauf erweitern, die in unserer Gesellschaft vorherrscht. Dafür nehmen sie sozio-kulturelle und politische Entwicklungen im Umgang beispielsweise mit Rohstoffen, Standorteigenschaften, Produkten oder Wissen unter die Lupe. Ziel ist es, Prozesse der Raumerschließung und Identitätsbildung besser zu verstehen und die symbolischen Dimensionen von Ressourcen zu beleuchten. Sprecher ist Professor Martin Bartelheim vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters. Am SFB beteiligen sich außerdem Forscherinnen und Forscher aus der Archäologie, Philologie, Geschichtswissenschaft, Geographie, Empirische Kulturwissenschaft und Ethnologie. In den 21 Teilprojekten forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem über den sozio-kulturellen Wandel auf der iberischen Halbinsel von 3000-1000 v.Chr. in Zusammenhang mit der Nutzung von Erz und Wasser oder die heutige Bedeutung von Heilpflanzen in Südindien.
Sonderforschungsbereiche werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für bis zu zwölf Jahre gefördert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten darin interdisziplinär in einem übergeordneten Forschungsprogramm zusammen – auch mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. SFBs bieten die Möglichkeit, komplexe Fragestellungen aufwendig und langfristig zu bearbeiten. Außerdem dienen sie der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Im SFB RessourcenKulturen kooperieren 15 Einrichtungen innerhalb und 6 Einrichtungen außerhalb der Universität Tübingen. Die 27 Teilprojektleiter untersuchen gemeinsam mit 10 Postdoktoranten und 32 Doktoranten die kulturellen Dimensionen von Ressourcen.
Susanne Zahn
Kontakt:
Sabine Klocke-Daffa
Universität Tübingen
Asien-Orient-Institut, Abteilung Ethnologie
72070 Tübingen
Telefon +49 7071 - 29 78539
<link>sabine.klocke-daffa@ethno.uni-tuebingen.de