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19.01.2018
LebensPhasenHaus Tübingen: Nächster Schritt in die Zukunft
Neues Projekt der Stadtwerke zeigt Vision innovativer Energieversorgung
Seit 2015 ist das LebensPhasenHaus (LPH) in Tübingen ein Vorzeigeprojekt für Forschung, Wissenstransfer und die Zukunft generationenübergreifenden Wohnens. Ein Technikupdate zeigt nun, wie Energieversorgung von morgen funktionieren kann. Mit ihrem innovativen Energieprojekt bringen die Stadtwerke Tübingen (swt) das LPH auf der Rosenau auf ein neues Level: die bedarfsgerechte Selbstversorgung mit Energie. Strom vor Ort selbst zu erzeugen, davon den Großteil direkt zu verbrauchen und möglichst wenig überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen, so lautete die Zielsetzung des Projekts.
Das LebensPhasenHaus ist ein Kooperations- oder Verbundprojekt der Universität Tübingen, des Universitätsklinikums Tübingen (UKT), der IHK Reutlingen sowie weiteren Partnern wie dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg, RIDI-Leuchten GmbH, Schwörer Haus KG, der Somfy GmbH und den Stadtwerken Tübingen. Zudem unterstützen weitere Partner aus der Wirtschaft das Projekt. Das Haus führt vor, wie die Zukunft generationenübergreifenden Wohnens aussehen kann: barrierefrei, individuell, technisch-digital durchdacht und auf die Bedürfnisse der Bewohner über Generationen hinweg ausgerichtet. Die Komponenten der modernen Energieversorgung ergänzt das bislang stark beachtete Forschungsprojekt.
Eine Photovoltaikanlage und ein Batteriespeicher sind jetzt Bausteine des innovativen Energiesystems. Bei der Installation beteiligte sich auch der Kooperationspartner BayWa.re. Die Anlage wurde – anders als meist üblich – nicht nach Süden hin ausgerichtet, sondern wechselnd in Ost-West-Richtung. Das sorgt für eine bessere Verteilung der Stromerzeugung über den Tag hinweg: von den frühen Morgenstunden bis zum Abend kann die Anlage den Strombedarf des LebensPhasenHauses decken. Moduloptimierer sorgen für optimale Stromerträge auch wenn Teile der in Reihe geschalteten Solarpanels im Schatten liegen oder verschmutzt sind. Damit der Sonnenstrom nicht nur tagsüber genutzt werden kann wurde zusätzlich ein Batteriespeicher installiert, der gerade einmal die Größe eines Schuhkartons hat.
Intelligente Lösung für Stromausfall-Szenario
Der Speicher ist wichtig, besonders für den Fall eines Stromausfalls. Denn bei einem Blackout der allgemeinen Stromversorgung müssen sich sowohl die PV-Anlage als auch der Batteriespeicher vom öffentlichen Stromnetz trennen. Das ermöglicht es den Netztechniker, den Fehler am Netz gefahrenfrei zu beheben. Die Folge: PV-Anlagenbetreiber müssen während des Stromausfalls – der im schlimmsten Fall durchaus auch länger andauern kann – auf Licht, Herd, Kühlschrank, Telefon und elektrische Installationen im Haus verzichten. Auch hierfür hat die neue Technik im LPH vorgesorgt. Damit die Anlage weiter genutzt werden kann, wurde eine Ersatzstromfunktion installiert. Das heißt: eine Umschalteinrichtung trennt die Anlage vom öffentlichen Netz und zusammen mit einem Batteriewechselrichter und der Energie aus den Akkus bildet sich ein eigenes sogenanntes ‚Inselnetz‘.
Pressemitteilung der Stadtwerke Tübingen
Das LebensPhasenHaus kann immer freitags von 13:00 bis 17:00 Uhr durch interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger ohne Anmeldung besichtigt werden. Engagierte Technik Begleiterinnen und Begleiter stehen in dieser Zeit mit Informationen, Tipps und für Fragen zur Seite.
Informationen zum LebensPhasenHaus Tübingen finden sich auf der Internetseite des Projekts unter www.lebensphasenhaus.de