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15.12.2021

Neuer Studiengang zur Arzneimitteltherapiesicherheit

Universitäten Bonn, Heidelberg und Tübingen führen weiterbildenden und berufsgruppenübergreifenden Masterstudiengang ein

Medikamente können bei vielen Krankheiten hilfreich sein – je mehr man von ihnen benötigt, desto wichtiger ist es jedoch, diese gut aufeinander abzustimmen. Da dies keine leichte Aufgabe ist, benötigt es Fachpersonal verschiedenster Berufsgruppen, das dafür besonders qualifiziert ist. Ein neuer Masterstudiengang der Universitäten Bonn, Heidelberg und Tübingen soll genau das erreichen – der fachübergreifende Studiengang Arzneimitteltherapiesicherheit beginnt im Wintersemester 2022/23 und kann berufsbegleitend absolviert werden. Für die Einrichtung des Studiengangs erhalten die Universitäten rund 300.000 Euro vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Die Leitung übernimmt die Fachgruppe Pharmazie der Universität Bonn.

„Studien zeigen, dass unnötige Nebenwirkungen, Krankenhauseinweisungen und lebensbedrohliche Situationen vermieden werden können, wenn Ärztinnen und Ärzte, pharmazeutische Fachkräfte und Pflegepersonal dafür ausgebildet sind, Medikamente optimal aufeinander abzustimmen“, betont Prof. Dr. Ulrich Jaehde von der Abteilung Klinische Pharmazie der Universität Bonn, der den neuen Studiengang leitet. „Neben der Expertise ist eine erfolgreiche berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit notwendig, um Risikosituationen zu erkennen, zu bewerten und den Medikationsprozess möglichst sicher zu gestalten.“.

Der Verbundantrag der Universitäten Bonn, Heidelberg und Tübingen durchlief ein zweistufiges Verfahren, bevor er für die Förderung durch das BMG ausgewählt wurde. „Mit dem Studiengang werden wir Expertinnen und Experten ausbilden, die alle relevanten Akteure einschließlich der Patientinnen und Patienten in die Lage versetzen können, mit einfachen Maßnahmen vor Ort die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern“, sagt Jaehde. 

Die drei beteiligten Universitäten bringen jeweils ihre Expertisen aus unterschiedlichen Fächern, vor allem der Medizin, Pharmazie und Pflege, ein und bieten Pflicht- und Wahlpflichtmodule an. „Jedes einzelne Modul ist interprofessionell ausgerichtet. Deshalb ist der Studiengang für alle direkt und indirekt an der Arzneimitteltherapie beteiligten Berufsgruppen mit einem Bachelor- oder Staatsexamensabschluss offen“, sagt Prof. Dr. Cornelia Mahler, Abteilung Pflegewissenschaft des Universitätsklinikums Tübingen, die das Projekt in Tübingen koordiniert. 

Darüber hinaus sind mit den Unternehmen Campus Pharmazie und Pharmabrain zwei Spezialisten für die Online-Lehre in das Projekt eingebunden: „Uns ist wichtig, dass der Masterstudiengang berufsbegleitend studierbar ist. Daher haben wir uns für einen großen Anteil an Online-Lehrveranstaltungen und Blended-Learning entschieden.“, sagt die Heidelberger Koordinatorin Prof. Dr. Hanna Seidling von der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. 

Weitere Projektpartner, die ihr Fachwissen im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit in den Studiengang einbringen, sind das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Institut für Hausarztmedizin des Universitätsklinikums Bonn. Um von Anfang an eine hohe Qualität zu gewährleisten, wird das Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Universität Bonn in den ersten beiden Studienjahren eine umfassende Evaluation des Studiengangs durchführen, die nicht nur Studierende, sondern auch Lehrende und Arbeitgebende einschließt.

Der Studiengang geht über vier Semester und umfasst 120 Leistungspunkte.

Pressemitteilung der Universitäten Bonn, Heidelberg und Tübingen

Kontakt 

Universität Tübingen
Prof. Dr. Cornelia Mahler
Abteilung Pflegewissenschaft des Universitätsklinikum Tübingen
cornelia.mahlerspam prevention@med.uni-tuebingen.de 

Universität Bonn
Prof. Dr. Ulrich Jaehde
Abteilung Klinische Pharmazie, Pharmazeutisches Institut der Universität Bonn
E-Mail: u.jaehdespam prevention@uni-bonn.de 

Universität Heidelberg
Prof. Dr. Hanna Seidling
Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am Universitätsklinikum Heidelberg,
E-Mail: hanna.seidlingspam prevention@med.uni-heidelberg.de 

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