Uni-Tübingen

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26.10.2020

Neues Verbundprojekt erforscht den Umweltwandel im Sultanat Oman vor 5000 Jahren

Interdisziplinäres Team unter Leitung des Instituts für die Kulturen des Alten Orients wird vom BMBF gefördert

Wüste bei Dhank, Sultanat Oman.

Ein Verbundprojekt, das die Umweltveränderungen und die Lebensweise der Menschen im Zentraloman untersucht, wird ab dem 1. November 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seiner Förderrichtlinie „Kleine Fächer – Zusammen stark“ unterstützt. Das interdisziplinäre Forschungsvorhaben unter der Leitung von Dr. Conrad Schmidt vom Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Universität Tübingen. erhält eine Förderung von 2,3 Millionen Euro. Das Projekt  bringt einen erfahrenen Wissenschaftler des Kleinen Faches Vorderasiatische Archäologie mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern Mittlerer und Großer Fächer aus vier deutschen Hochschulen – Tübingen, Mainz, Frankfurt und Göttingen – zusammen. 

Die arabische Halbinsel ist archäologisch erst wenig erforscht. Sie zählt zu den trockensten Regionen der Welt. Dennoch gab es im östlichen Teil, der heute hauptsächlich vom Sultanat Oman eingenommen wird, bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Wie es den Menschen damals gelungen ist, sich an die karge Umwelt anzupassen, ist aber bislang nicht bekannt. Im Verlauf des Projektes mit dem Titel „‘Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen.’ Umweltveränderungen und Lebensweise im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.“ sollen mittels verschiedener naturwissenschaftlicher und archäologischer Methoden umfassende Daten zu den Umweltbedingungen im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. erhoben und ausgewertet sowie mit bekannten historischen Ereignissen dieser bedeutenden Epoche verknüpft werden. Zum Multiproxy-Ansatz des Projektes gehören die Analyse von Phytolithen, Pollenkörnern, Samen und Holzkohle zur Bestimmung der Pflanzenwelt, die Untersuchung von fossilen Schneckengehäusen, um Rückschlüsse auf saisonale Niederschlagsveränderungen und Temperaturen zu ziehen, sowie geomorphologische Analysen, die die Entwicklung von Umweltressourcen, vor allem Wasser, und die Anpassung der Gesellschaft darauf erarbeitet. Auch der Eingriff des Menschen in das Ökosystem und damit die Interaktion zwischen ihm und seiner Umwelt spielt eine wichtige Rolle in dem Vorhaben.

Dr. Conrad Schmidt

Kontakt:

Dr. Conrad Schmidt
Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES)
Abteilung für Vorderasiatische Archäologie
Verbundleiter UmWeltWandel
conrad.schmidtspam prevention@uni-tuebingen.de 

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