Uni-Tübingen

attempto online

16.12.2022

Sabine Döring wird neue Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung

Die Tübinger Professorin für Praktische Philosophie tritt Nachfolge von Kornelia Haugg an

Professorin Sabine Döring

Sabine Döring, Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Tübingen, wird die neue Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). In einer Pressemitteilung gab das Ministerium am Donnerstag die Entscheidung bekannt. Sabine Döring tritt damit die Nachfolge von Kornelia Haugg an, die am 1. Februar 2023 wie geplant in Ruhestand gehen wird. 

„Ich freue mich, dass wir mit Prof. Dr. Sabine Döring eine exzellente Wissenschaftlerin als designierte Nachfolgerin gewinnen konnten“, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger. 

Sabine Döring wurde 1997 von der Georg-August-Universität Göttingen mit einer Arbeit über die Kunsttheorie Robert Musils promoviert. Es folgten Forschungsaufenthalte an der University of California in Berkeley, USA, an der Universität Duisburg-Essen und der University of St Andrews in Schottland. 2005 habilitierte sich Sabine Döring an der Universität Duisburg-Essen mit der Arbeit „Gründe und Gefühle. Zur Lösung des Problems der Moral“. Weitere Stationen waren das King´s College in London, die University of Manchester und die Universität Hamburg. Seit 2008 hat sie den Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Tübingen inne. Von 2009 bis 2019 war sie außerdem Vorstandsmitglied des Werner Reichart Centre for Integrative Neuroscience (CIN) der Universität Tübingen und 2012 Gastprofessorin an der University of Melbourne.

In ihrer Arbeit erforscht Sabine Döring die Theorie der Rationalität mit einem Schwerpunkt auf der Philosophie der Gefühle. Sie vertritt den Standpunkt, dass Emotionen für rationales Denken unverzichtbare affektive Bewertungen sind. Für ihre Analyse hat sie den Begriff „affektive Wahrnehmung“ geprägt. Im Sommer 2022 erhielt sie für ihre aktuelle Forschung zum politischen Liberalismus und das Buchprojekt „Solidarisch handeln in Freiheit. Eine liberale Theorie des Gemeinwohls“ das Opus magnum-Stipendium der VW-Stiftung.

Auf Twitter drückte sie ihre Freude über die Bekanntmachung des Ministeriums aus. „Es ist mir eine große Ehre, von @starkwatzinger für diese Aufgabe ausgewählt worden zu sein.“ Einer ihrer Lehrer habe einmal gesagt, dass sie keine „rein akademische Existenz“ sein. „Das werde ich jetzt unter Beweis stellen müssen“, twitterte Döring.

Tilman Wörtz

Zurück