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15.05.2017
Tübingen an neuem DFG-Graduiertenkolleg in der Psychologie beteiligt
Forschung zur statistischen Modellierung
Die Universität Tübingen ist mit zwei Projekten an einem neuen DFG-geförderten Graduiertenkolleg (GRK) beteiligt. Der Forschungsverbund, der zum 1. Oktober starten wird, befasst sich mit statistischer Modellierung in der Psychologie. Das standortübergreifende GRK wird die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Universitäten Freiburg, Heidelberg, Koblenz-Landau, Mannheim und Tübingen vertiefen. Professorin Mandy Hütter und Professor Rolf Ulrich leiten die beiden Tübinger Projekte. Der Gesamtverbund wird geleitet von Professor Edgar Erdfelder von der Universität Mannheim. Die DFG fördert das Graduiertenkolleg über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren mit insgesamt vier Millionen Euro.
Das Graduiertenkolleg (GRK) „Statistische Modellierung in der Psychologie (SMiP)” zielt auf einen Brückenschlag zwischen zwei weitgehend isolierten Forschungsgebieten in den Verhaltenswissenschaften ab, nämlich Forschung in Grundlagen- und Anwendungsdisziplinen der Psychologie auf der einen sowie neuesten Entwicklungen in der statistischen Modellierung und Psychometrie auf der anderen Seite. Um die Trennung der Psychologie in Grundlagen-beziehungsweise anwendungsorientierte Forschung sowie Methodenlehre zu überwinden, soll SMiP statistische Modelle entwickeln als Rahmen für die Formalisierung psychologischer Theorien und Forschungsfragen. Somit können theoretische Vorhersagen präzise formuliert und statistische Techniken zur Messung psychologischer Konstrukte sowie zur Prüfung dieser Vorhersagen mit neuesten Methoden eingesetzt werden.
Das Forschungsprogramm des GRK umfasst einerseits Anwendungen existierender statistischer Modellklassen auf neuartige Forschungsfragen in der Kognitions- und Sozialpsychologie sowie in angewandten Gebieten wie der Arbeits- und Organisationspsychologie. Ein besonderes Ziel besteht hierbei darin, Modellklassen, die bislang auf spezifische Forschungsgebiete beschränkt waren, für neue Anwendungsbereiche nutzbar zu machen. Darüber hinaus sollen neue Modellklassen und Techniken zur Untersuchung innovativer Forschungsfragen entwickelt werden. Speziell in der kognitiven Psychometrie sollen theoretisch begründete Modelle entwickelt werden, welche die Analyse von experimentellen Effekten bei gleichzeitiger Berücksichtigung individueller Unterschiede ermöglichen. In Bereichen der Psychologie, die sich auf komplexe Felddaten stützen, werden Multilevel-Modelle mit Gruppen-, Individuen- und Situationseffekten weiter verfeinert und die Anwendbarkeit von Modellen geprüft, die bislang primär in der Kognitiven Psychologie genutzt wurden.
Karl G. Rijkhoek
- <link http: www.dfg.de service presse pressemitteilungen pressemitteilung_nr_14 index.html>Pressemitteilung der DFG