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28.11.2018
Nachrichten für die Ewigkeit
Auftaktveranstaltung des ChinaForum Tübingen
Am 26. November 2018 fand in der Alten Aula der Universität Tübingen der festliche Auftakt des Projektes ChinaForum Tübingen (CFT) statt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2021 geförderte Projekt beschäftigt sich mit der Erhöhung der Chinakompetenz an deutschen Hochschulen und dem Aufbau einer modellhaften Vernetzungsstruktur zur Entwicklung einer neuen Aufmerksamkeit für China als Partner für Wissenschaft und Wirtschaft. Entsprechend dem Vernetzungsgedanken des CFT waren zur Veranstaltung zahlreiche Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft erschienen.
Prorektorin Prof. Dr. Monique Scheer hob in ihrem Grußwort Internationalisierung als wesentliche Voraussetzung für zukunftsorientierte Forschung und Schlüssel zum Erfolg hervor. Bei der Auseinandersetzung mit drängenden globalen Herausforderungen müsse natürlich auch China mit eingebunden werden.
Die lange Zusammenarbeit der Universität Tübingen mit Partnern in China – etwa durch das European Center for Chinese Studies (ECCS) an der Peking University seit 2001 – die Einrichtung eines China Centrums mit der Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung im Jahr 2016 und das Engagement für Chinesisch an Schulen, sind nur einige Beispiele für den hohen Stellenwert, den China in der internationalen Zusammenarbeit der Universität Tübingen einnimmt. Das ChinaForum ergänze die strategische Ausrichtung der Universität in hervorragender Weise, so Prof. Scheer.
Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Projektleiter des CFT und zugleich Direktor des Tübinger China Centrum, warb in seiner Begrüßungsrede unter den Anwesenden für eine aktive Beteiligung an den Projektzielen. Eine nachhaltige Intensivierung der Chinabeziehungen der Universität Tübingen könne sich nur entwickeln, wenn China als Wissenschaftspartner in der Wahrnehmung eine Normalisierung erfährt. Dazu müsse ein Wandel des Wahrnehmungshorizontes in Bezug auf China stattfinden, der durch öffentliche Veranstaltungen mit Bezug auf wissenschaftliche aber auch arbeitsweltliche Themen mit vorangetrieben wird.
Als Vertreter der lokalen Wirtschaft sprach der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen, Christian O. Erbe. IHK-Präsident Erbe begrüßte das Vorhaben des CFT zur Förderung der dringend benötigten Chinakompetenz und Vernetzung, da China als Wirtschaftspartner auch für den Raum Reutlingen, Tübingen und Zollernalb immer wichtiger werde – wie die 300 regionalen Unternehmen mit Handelsbeziehungen nach und 60 mit Direktinvestitionen in China eindrucksvoll belegen. Daneben mahnte er aber auch zu einer Kooperation auf Augenhöhe und die noch nicht ausreichende Reziprozität der Marktöffnung an.
Der Ostasien-Kunsthistoriker Prof. Dr. Lothar Ledderose hielt die Festrede mit dem Titel „China von oben lesen: Deutsch-chinesische Forschung zu buddhistischen Felsinschriften.“ Anhand von beeindruckenden Fotos schilderte der Redner die Arbeit im internationalen Forschungsprojekt an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zur Digitalisierung und Katalogisierung der buddhistischen Felsinschriften, die im 6 Jh. n. Chr. als ‚Nachrichten für die Ewigkeit’ in den Stein gemeißelt wurden. Prof. Ledderose überreichte Prorektorin Scheer einen Band der Publikationsreihe „Buddhist Stone Sutras in China“ als Geschenk an die Universität Tübingen.
Für 2019 sind bereits Veranstaltungen zu Berufswelten in China, die Peking Summer School und im Sommersemester eine Ringvorlesung mit dem Titel „China: Gestern – Heute – Morgen“ geplant. Aktuelle Informationen lassen sich auf der Website des Projektes (www.chinaforum-tuebingen.de) abrufen.
Dr. Anno Dederichs
Projektkoordinator CFT
China Centrum Tübingen