Uni-Tübingen

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21.03.2016

Tag der Archive am 5. März 2016 im Universitätsarchiv

Photos: Susanne Rieß-Stumm

11 Uhr am Samstagmorgen: Das Archivteam wartet gespannt auf die ersten Besucher. Wenige Minuten später ist der Benutzerraum des Archivs gut gefüllt. Die Urkunden aus der Gründungszeit der Universität ziehen gleich die Blicke auf sich. Fast schon ehrfurchtsvoll betrachten die Besucher diese.

Nach einem kurzen Abriss der Archivgeschichte und Erläuterungen zu den Aufgaben des Archivs und den Benutzungsmodalitäten, geht es in den Keller des Bonatzbaus, in das Magazin. Ein erklärtes Ziel des bundesweiten Aktionstages des Verbandes der deutschen Archivarinnen und Archivare ist es der interessierten Öffentlichkeit insbesondere in Bereiche zu gewähren, die dem Benutzer sonst verschlossen sind. Im Magazin lernen die Teilnehmer der Führung den Stoff kennen aus dem Geschichte werden kann.



Photos:

Susanne Rieß-Stumm

Zurück im Benutzerraum erfahren die Gäste anhand ausgewählter Archivalien etwas über die verschiedenen Aspekte von Mobilität, dem Rahmenthema des Tags der Archive. Studentenakten geben Auskunft über die Mobilität im eigentlichen Wortsinn, aber auch über die soziale Mobilität. Die Wanderfreudigkeit der Studenten ist so ausgeprägt, dass ab dem WS 1919/20 die Universitätsmatrikel in einer eigenen Spalte die früheren Studienorte ausweist. Besonders beliebt ist die Universität in den Sommermonaten. Regelmäßig steigen die Studierendenzahlen um 15-20 % an. Dass die Mobilität auch studienfachabhängig ist, dies kann man ebenfalls den Studentenakten entnehmen. Medizin- oder Jurastudenten stammen häufig aus wohlhabenden Familien, ein häufiger Wechsel der Universität ist finanziell möglich. Den Studenten der katholischen Theologie hingegen fehlt oftmals der finanzielle Hintergrund, entsprechend ortsfest ist diese Studentengruppe. Auskünfte über Reiseroute oder Studienorte geben auch Stammbücher. Ab den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts kommt der Brauch auf ein Stammbuch auf Reisen mit sich zu führen, um die eigenhändigen Einträge von Freunden, Bekannten, hochgestellten und bedeutenden Personen darin zu sammeln.

„Eine ganze eigene, aber faszinierende Welt“, so das Fazit einer Besucherin. Die Rückmeldungen der Teilnehmer bestärken uns die Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit auszubauen. Eine gelungene Premiere, so kann man die erstmalige Teilnahme am Tag der Archive zusammenfassen.

Susanne Rieß-Stumm

(ub info 2016/3)

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