Das Institut für Geowissenschaften (IfG) der Eberhard Karls Universität Tübingen beherbergt eine der größten und wichtigsten paläontologischen Universitätssammlungen Europas. Nur ein kleiner, aber herausragender Teil wird im öffentlich zugänglichen Museum präsentiert. Darunter befinden sich eine äußerst umfangreiche Sammlung von Meeresreptilien, Skelette des Dinosauriers Plateosaurus (des „schwäbischen Lindwurms“), eine Ausstellung zur Entwicklung des Lebens sowie eine Präsentation zu spektakulären Fossilfunden aus Württemberg. Seit dem frühesten 19. Jahrhundert wurde die Sammlung stetig durch neue Funde bereichert. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Friedrich August Quenstedt (1809–1889), Friedrich von Huene (1875–1969) und Adolf Seilacher (*1925). Die mittlerweile weit über 500.000 Objekte umfassende Sammlung bedarf einer umfangreichen Pflege, um sie einerseits für die Nachwelt zu erhalten, andererseits für wissenschaftliche Zwecke nutzbar zu machen.
Um dies zu gewährleisten, besteht seit Dezember 2009 eine Zusammenarbeit zwischen der Senckenberg naturforschenden Gesellschaft und der Eberhard Karls Universität Tübingen. Im Zusammenhang mit der Gründung des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoecology, Tübingen (HEP) wurde an der paläontologischen Sammlung wieder eine Kustodenstelle geschaffen. Seitdem sind im Museum am IfG bereits zahlreiche Veränderungen sichtbar:
Die einmalige Sammlung von Skeletten säugetierähnlicher Reptilien – sozusagen unserer entfernten Vorfahren – wird derzeit wieder neu aufgebaut und restauriert. Und im Bereich der öffentlichen Sammlungen wurden und werden zahlreiche Exponate restauriert und die Präsentation der Objekte behutsam aktualisiert. Spätestens zum Sommersemester 2011 soll das Museum wieder vollständig zugänglich werden.
Im Vordergrund aller Renovierungsarbeiten steht es, den einmaligen, historischen Charakter der Sammlung und des Museums zu bewahren. In nächster Zukunft sollen außerdem zum einen der Ausstellungsbereich didaktisch aufgewertet, zum anderen die Sammlungsbestände digital erfasst werden. Darüber hinaus wird weiterhin angestrebt, die Sammlung durch Neuzugänge zu erweitern, etwa durch Funde wissenschaftlicher Grabungen oder auch durch Sammlungen von Privatpersonen.
Philipe Havlik
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