„Miteinander voneinander lernen“ – so lautet das Motto der Japan-Tage, vom 4. bis 7. Mai 2011 an der Universität Tübingen stattfinden. Schwerpunkte des Programms sind das internationale Studium und die Forschungskooperationen der Universität Tübingen mit Japan. Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Japan wurde das Programm um einige Veranstaltungen zu den Folgen des Erdbebens und des Tsunamis am 11. März 2011 für die japanische Gesellschaft erweitert.
Aus Anlass des Jubiläums „150 Jahre Freundschaft Deutschland - Japan“ hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) „Japan-Wochen an deutschen Hochschulen“ ausgeschrieben. Hintergrund: Vor 150 Jahren wurde in Japan der Freundschaftsvertrag mit Preußen unterschrieben und die Handelsbeziehungen mit Deutschland offiziell besiegelt. Die Universität Tübingen hat bei der BMBF-Ausschreibung neben 17 weiteren Hochschulen den Zuschlag für eine Japan-Woche erhalten.
„Nach den Katastrophen vom 11. März in Nordostjapan hatten wir kurzeitig überlegt, die Japan-Tage abzusagen.“, sagt Professor Dr. Robert Horres, geschäftsführender Direktor der Abteilung Japanologie und Ansprechpartner der Japan-Tage. „Aber nach vielen Diskussionen mit japanischen Freunden und Kollegen sind wir der Ansicht, dass – natürlich neben einer nachhaltigen Unterstützung der Menschen in den Katastrophengebieten – Japan am meisten geholfen ist, wenn wir möglichst schnell zur Normalität in unseren Beziehungen zurückfinden. In diesem Sinne verstehen wir die Japan-Tage auch als Zeichen der Solidarität in schwierigen Zeiten.“ Dieser Meinung ist auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), welche die Japan-Wochen betreut.
Die Verleihung des Tübinger Universitätspreises an Eiji Hatta, Ph. D., den Präsidenten der Dôshisha-Universität in Kyôto, an der die Zweigstelle der Universität Tübingen angesiedelt ist, findet daher wie geplant am 7. Mai im Großen Senat in der Neuen Aula der Universität Tübingen statt; genauso wie die Präsentationen über den Austausch in Studium und Forschung mit Japan sowie das kulturelle Rahmenprogramm: eine Dia-Show über die alte Hauptstadt Kyôto, eine Autorenlesung und ein Markt der Kulturen, bei dem japanische Studierende ihre Heimat und Kultur vorstellen.
Andere Programmpunkte wurden kurzfristig umgestellt: Am Freitag, dem 6. Mai, diskutieren Professor Dr. Jürgen Wertheimer von der Universität Tübingen und Professor Dr. Teruaki Takahashi von der Rikkyō-Universität aus Tōkyō – bekannt aus der letztjährigen Veranstaltung Wertewelten - darüber, wie Verständigung überhaupt funktioniert. Eine angesichts der Berichterstattung in den nicht-japanischen Medien brisante Frage. Der Samstagnachmittag ist ganz den aktuellen Themen gewidmet: In verschiedenen Vorträgen beleuchten Wissenschaftler die Ausgangssituation und Folgen des 11. März 2011 für die japanische Gesellschaft. Das Motto der Tübinger Japan-Tage „Miteinander voneinander lernen“ ist aktueller denn je.
Das ausführliche Programm finden Sie unter: http://www.japan-tage.uni-tuebingen.de/
Martina Ebi