Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2011: Neu erschienen
Feuer und Flamme für die eigene Literaturzeitschrift
Interview mit Jennifer Six, Herausgeberin der Literaturzeitschrift „Lautschrift“
Seit Frühjahr 2011 sind Jennifer Six und Cindy Ruch, beide 24 Jahre alt und Studentinnen der Internationalen Literaturwissenschaft und Anglistik an der Universität Tübingen, stolze Herausgeberinnen der Literaturzeitschrift „Lautschrift“. Die Zeitschrift veröffentlicht Werke baden-württembergischer Studierender, wie Prosa-Texte, Gedichte, Fotos und Zeichnungen. Eine Fachjury sucht unter allen eingesendeten Werken die besten heraus. Die Jury der ersten Ausgabe bestand aus den Autoren Nina Jäckle und Georg M. Oswald. Einsendeschluss für das zweite Heft, das auch die bayerischen Universitäten mit einbeziehen will, ist der 15. November. Das Thema ist „Aufbruch“. Simona Steeger-Przytulla hat Jennifer Six für „Uni Tübingen aktuell“ interviewt.
Woher kam die Motivation, neben dem Studium ein solches Projekt auf die Beine zu stellen?
Jennifer: Cindy und ich schreiben selber und hatten schon ein paar Mal darüber nachgedacht, selbst etwas zu veröffentlichen. Eigentlich hatten wir etwas Kleineres geplant, wir wollten sozusagen angewandte Literaturwissenschaft betreiben und nicht nur die Theorie studieren. Irgendwie wurde die Idee immer größer und wir waren ziemlich schnell Feuer und Flamme.
Die Idee zur Zeitschrift kam Euch im Auslandssemester.Du, Jennifer, warst in Dublin und Cindy in Australien. Gab es dort Vorbilder für „Lautschrift“?
Jennifer: In Irland habe ich eine Studierendenzeitschrift kennen gelernt, die nur Texte von Studierenden veröffentlicht. Cindy war begeistert davon, dass in Australien junge Kunst stark gefördert wird. Wir wollten beides vereinen und gleichzeitig eine übergreifende Plattform für die Universitäten bilden.
Wie genau ist die Zeitschrift entstanden?
Jennifer: Erst einmal haben wir ziemlich willkürlich Anfragen an Dozenten der verschiedenen Universitäten und an Literaturbetriebe gesendet, um Kontakte zu knüpfen und Rat einzuholen. Dann haben wir an fast allen Universitäten Baden-Württembergs angerufen, um auch dort Ansprechpartner zu finden. Insgesamt haben wir elf Monate vom Konzept bis zur Entstehung gearbeitet…
… und wahrscheinlich hattet Ihr ziemlich wenig Zeit für das Studium?
Jennifer: Das stimmt, die Priorität in dieser Zeit lag tatsächlich auf dem Magazin, wir sind kaum mehr aus dem Keller, wo unsere Laptops standen, herausgekommen. Aber es hat sich gelohnt. Nicht nur, dass es toll ist, das Produkt dann in den Händen zu halten, man lernt auch unglaublich viel, etwa über die Rechtslage und das Layout. Wir haben über 180 Einsendungen bekommen, 22 davon wurden dann ausgewählt. Und unsere Bachelorarbeit haben wir dann einfach nach Erscheinen des ersten Heftes geschrieben.
Im Juli habt ihr den Förderpreis „gemeinsam gewinnt!“ der Volksbank Tübingen anlässlich deren 125-jährigen Bestehens gewonnen. Der Preis ist mit 1250 Euro dotiert…
Jennifer: Über den Preis freuen wir uns sehr. Das erleichtert nicht nur unsere Arbeit, auch dass ein literarisches Projekt ausgezeichnet wurde war etwas Besonderes.
Ist Tübingen ein gutes Pflaster für ein solches Projekt oder hat die Stadt keine Rolle gespielt?
Jennifer: Tübingen war auf jeden Fall der richtige Ort, um mit dem Magazin anzufangen. Die Stadt und die Universität sind offen für Neues, besonders für Neues im Bereich Literatur. Als wir „Lautschrift“ beim Bücherfestival vorgestellt haben, kamen durchweg positive Reaktionen.
Was ist an der Universität Tübingen besonders?
Jennifer: Die Uni hat einen sehr guten Ruf. Internationale Literaturwissenschaft hat als Fach gut zu mir gepasst und die Lehre war auch sehr gut. Ich hatte immer das Gefühl, viel lernen zu können und hier eine gute Basis zu bekommen.
Link zur aktuellen Ausgabe von „Lautschrift“:
http://www.lautschriftmagazin.de/das-magazin/lautschrift-1/
Aufruf zur Teilnahme an der zweiten Ausgabe:
http://www.lautschriftmagazin.de/2011/09/25/eure-texte-kunste-in-lautschrift-2/