Universität Tübingen und Oberlandesgericht Stuttgart schließen Kooperation zur Stärkung des Rechtsstaats
Anfang Juli haben die Universität Tübingen und das Oberlandesgericht Stuttgart eine in Baden-Württemberg bislang einmalige Kooperation zur Stärkung des Rechtsstaats geschlossen. Die Rechtswissenschaft und die Rechtsprechung arbeiten künftig enger zusammen. Davon wird die Qualität von Lehre und Rechtsprechung gleichermaßen profitieren.
Richterinnen und Richter wirken künftig an Lehre mit
Bei der feierlichen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in der Neuen Aula der Juristischen Fakultät erläuterte der Präsident des Oberlandesgerichts Dr. Andreas Singer: „Die zentrale Herausforderung unserer jungen Richterinnen und Richter ist es, die an der Universität erlernten Kenntnisse in den zahlreichen Verfahren an den Gerichten anzuwenden. Bereits im Studium kommt der praxisnahen und am Prozessrecht orientierten Anwendung des Erlernten deshalb eine immer wichtigere Rolle zu.“ Ab dem kommenden Wintersemester werden daher erfahrene Richterinnen und Richter aus dem Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart eine Lehrveranstaltung an der Juristischen Fakultät anbieten und aktuelle Fälle aus dem Zivilrecht gemeinsam mit den Studierenden lösen.
Professorinnen und Professoren als Richterinnen und Richter im Nebenamt
„Gleichzeitig wollen wir die wissenschaftliche Perspektive auf der Richterbank stärken, etwa wenn es um komplexe grenzüberschreitende Rechtsfragen geht. Professorinnen und Professoren der juristischen Fakultät sollen daher künftig verstärkt als Richterinnen und Richter im Nebenamt am Oberlandesgericht Stuttgart tätig werden“, stellt der Dekan der Juristischen Fakultät Prof. Dr. Jens-Hinrich Binder in Aussicht.
Weitere Inhalte der Kooperationsvereinbarung
Darüber hinaus haben Universität und Oberlandesgericht eine wechselseitige Mitwirkung an Fortbildungen und Seminaren vereinbart. „Auch wird das Oberlandesgericht die Studierenden der Juristischen Fakultät künftig aktiv bei der Suche nach attraktiven Praktikumsplätzen an den Gerichten unterstützen“, sagt Singer zu.
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