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17.07.2025

Forschen für eine starke Demokratie

Festakt würdigt Gründung des Tübinger Instituts für Rechtsextremismusforschung an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät – Landtagspräsidentin Aras: „Wir dürfen die Gefahr des Rechtsextremismus nicht unterschätzen“

Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen

Mit einem Festakt hat die Universität Tübingen am gestrigen Mittwoch, 16. Juli, die Gründung des Instituts für Rechtsextremismusforschung (IRex) im Audimax gewürdigt. Unter den Gästen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft waren Landtagspräsidentin Muhterem Aras sowie die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. Das im Jahr 2023 gegründete IRex hat den Auftrag, die Demokratie mit wissenschaftlichen Mitteln zu stärken und Staat sowie Zivilgesellschaft widerstandsfähiger gegen rechtsextreme Ideologien zu machen.

Landtagspräsidentin Aras sagte im Rahmen des Festakts: “Die Forschung am IRex ist enorm wertvoll: Sie fügt die Puzzleteile Stück für Stück zu einem Ganzen zusammen; gibt einen Überblick über die Strategien, Netzwerke und Angriffsziele der Rechten; darüber, was rechtsextreme Bedrohung bedingt und befeuert, aber womöglich auch bändigt und bezwingt. Das Wissen zu schaffen, wird aber leider nicht reichen. Das Wissen muss auch in vernünftiges Handeln übersetzt werden – von allen demokratischen Akteuren.”

Die Gründung des IRex wurde im Abschlussbericht des zweiten NSU-Untersuchungsausschuss 2019 angestoßen. Darin empfahl der Ausschuss die Schaffung einer Dokumentations- und Forschungsstelle Rechtsextremismus. Das Institut ist an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen angesiedelt.

Wissenschaftsministerin Olschowski sagte: „In Reaktion auf die Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses haben sich alle demokratischen Parteien auf die Gründung des IRex verständigt – in der Hoffnung, das Thema verliere an Relevanz. Heute zeigt sich das Gegenteil: Laut jüngstem Verfassungsschutzbericht nimmt die Zahl der rechtsextremen Kriminalität zu, die rechte Szene wächst vor allem bei jungen Leuten. Das IRex untersucht interdisziplinär Erscheinungsformen, Dynamiken und Logiken des Rechtsextremismus. Denn wer ihn wirksam bekämpfen will, muss ihn verstehen. Baden-Württemberg hat mit dem IRex das erste dauerhaft institutionell verankerte Forschungsinstitut dieser Art in Deutschland geschaffen.“

Interdisziplinäre Perspektiven auf den Extremismus

Mit den drei Professuren für Rechtsextremismusforschung ist das IRex interdisziplinär aufgestellt. Professorin Léonie de Jonge erforscht politische Akteurinnen und Akteure, Organisationen und Ideologien, Professorin Annett Heft den Rechtsextremismus aus medienwissenschaftlicher Sicht und Professorin Heike Radvan aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive. Für eine vierte Professur mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Antisemitismusforschung läuft derzeit das Berufungsverfahren. Das IRex kooperiert in Forschung und Transfer eng mit Organisationen und Institutionen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

„Ohne eine freie, demokratische Gesellschaft kann es keine unabhängige Wissenschaft geben – und ohne freie Wissenschaft keine lebendige Demokratie“, sagte Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen. „Mit dem IRex übernehmen wir als Universität Verantwortung und stellen uns den Bedrohungen, die extremistische Ideologien für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung und damit unsere Gesellschaft bedeuten.“

Kontakt

Katharina Mayer
Institut für Rechtsextremismusforschung (IRex)
Universität Tübingen 
katharina.mayerspam prevention@uni-tuebingen.de

Pressekontakt:

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Christfried Dornis
Leitung

Michael Pfeiffer
Pressereferent
Telefon +49 7071 29-76782
michael.pfeifferspam prevention@uni-tuebingen.de

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