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03.03.2021

Michael Butter erhält Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation

„Mutiges Eintreten gegen Verschwörungstheorien“ – Julia Diekämper und Robert Ranisch erhalten Nachwuchspreis für Kommunikation zu Chancen und Risiken der Genomveränderung

Prof. Dr. Michael Butter

Der Amerikanist Professor Michael Butter erhält den neu geschaffenen Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation des Jahres 2021. Der 43-Jährige wird ausgezeichnet für die intensive Vermittlung seiner Forschung zu Verschwörungstheorien in der breiten Öffentlichkeit. Den diesjährigen Nachwuchspreis für Wissenschaftskommunikation erhalten die Medizinethikerin Dr. Julia Diekämper und der Medizinethiker Dr. Robert Ranisch für „ZukunftMensch“, ein gemeinsames Projekt des Berliner Museums für Naturkunde und der Universität Tübingen. Der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung ist Teil der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen und soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.   

„Michael Butter verbindet in vorzüglicher Weise internationale Spitzenforschung mit einer engagierten und breit angelegten Kommunikation seiner wissenschaftlichen Arbeit“, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Begründung der Jury: „Sein mutiges Eintreten gegen Verschwörungstheorien leistet einen außerordentlich wichtigen Beitrag gegen einen zerstörerischen Diskurs, der das Vertrauen in unsere öffentlichen Institutionen untergräbt und damit den gesellschaftlichen Frieden massiv bedroht.“

Der Aufstieg populistischer Bewegungen weltweit und die zunehmende Präsenz von Verschwörungstheorien stehen in engem Zusammenhang. Michael Butter und sein Team erforschen das Thema seit mehreren Jahren, derzeit im Rahmen des Projekts „Populism and Conspiracy Theory (PACT)“, das durch einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats gefördert wird. Im Projekt arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Politikwissenschaft, Medienwissenschaft, Soziologie, Anthropologie und Geschichtswissenschaft zusammen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen zeitgenössische Verschwörungstheorien in Europa, den USA und Südamerika. Die Ergebnisse seiner Forschung vermittelt Butter seit mehreren Jahren in zahlreichen Interviews und öffentlichen Vorträgen. Darüber hinaus berät er Parteien, Ministerien sowie die Bundeszentrale für politische Bildung. Im vergangenen Jahr war der Amerikanist für Medien im In- und Ausland ein gefragter Gesprächspartner im Hinblick auf Verschwörungstheorien zu Ursachen und Verlauf der Corona-Pandemie.

Der Philosoph und Medizinethiker Dr. Robert Ranisch ist akademischer Rat am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften und leitet die Forschungsstelle „Ethik der Genom-Editierung“ am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Tübingen. Seit mehreren Jahren ist er neben seiner Forschung sehr aktiv in der Wissenschaftskommunikation. „Robert Ranisch gelingt es immer wieder, die schwierigen ethischen Fragen ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, die sich aus den zunehmenden Möglichkeiten ergeben, in das Erbgut von Menschen einzugreifen“, hieß es in der Begründung der Jury. Das gemeinsam mit Julia Diekämper konzipierte Projekt „ZukunftMensch“ nehme die Geburt der ersten gentechnischen veränderten Menschen, der Zwillinge „Lulu“ und „Nana“ zum Anlass, mit einer breiten Öffentlichkeit über die potenziellen Folgen eines Eingriffs in die menschliche Keimbahn zu diskutieren.

Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Julia Diekämper ist derzeit am Aufbau des Wissenschaftscampus für Natur und Gesellschaft beteiligt, der als Kooperationsprojekt zwischen Museum für Naturkunde und Humboldt Universität zu Berlin entsteht. Diekämper promovierte 2011 mit einer Analyse des biopolitischen Reproduktionsdiskurses. Von 2010 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in der Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht. Daneben war sie als Lehrbeauftragte an mehreren Universitäten tätig. Zwischen Oktober 2016 und November 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsverbunds „GenomELECTION“, bevor sie das durch die Volkswagen Stiftung geförderte Projekt „ZukunftMensch“ gemeinsam mit der Universität Tübingen einwarb und das Berliner Teilprojekt am Museum für Naturkunde leitete. 

Der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation wurde 2020 ins Leben gerufen und 2021 erstmals vergeben. Die Auszeichnung soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen dazu motivieren, über die Methoden und Ergebnisse ihrer Forschung in einen intensiven Dialog mit der Gesellschaft einzutreten. Der Preis wird am 2. Juli 2021 im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaft“ vergeben, einer Informationsveranstaltung für die breite Öffentlichkeit. Für die Auszeichnung des Jahres 2021 wurden insgesamt 26 Forscherinnen und Forscher, wissenschaftliche Projekte und Einrichtungen nominiert.

Kontakt:

Universität Tübingen
Englisches Seminar
Prof. Dr. Michael Butter
Telefon +49 7071 29-77341
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Universität Tübingen
Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften
Dr. Robert Ranisch
 Telefon 07071- 29-78031
robert.ranischspam prevention@uni-tuebingen.de 

Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Dr. Julia Diekämper
 Telefon +49 30 889140-9023
Julia.Diekaemperspam prevention@mfn.berlin

Pressekontakt:

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung

Antje Karbe
Pressereferentin
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Telefax +49 7071 29-5566
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