Pressemitteilungen
01.03.2023
Überleben in der Eiszeit
Größte Genomanalyse eiszeitlicher Vorfahren zeigt Wanderbewegungen der Jäger und Sammler über einen Zeitraum von 30.000 Jahren – Westeuropa war Zuflucht in der Eiszeit – auf der italienischen Halbinsel starben die Menschen aus
Mit dem größten jemals erstellten Genomdatensatz europäischer Jäger und Sammler hat ein internationales Forschungsteam die genetische Abstammungsgeschichte unserer Vorfahren neu geschrieben. 125 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschten an der Studie unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Tübingen und des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment, der Universität Peking sowie des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Nature veröffentlicht.
Das Team analysierte die Genome von insgesamt 356 prähistorischen Individuen aus unterschiedlichen archäologischen Kulturen ‒ darunter neue Genomdatensätze von 116 Individuen aus 14 verschiedenen europäischen und zentralasiatischen Ländern. Vor etwa 45.000 Jahren begann der moderne Mensch sich in Eurasien auszubreiten. Jedoch sind die ersten modernen Menschen Europas nicht die genetischen Vorfahren späterer Populationen, wie kürzlich gezeigt werden konnte.
Die Studie konzentrierte sich nun auf Menschen, die zumindest in Teilen als Vorfahren der heutigen Menschen Westeurasiens gelten: Sie lebten in dem Zeitraum zwischen 35.000 und 5.000 Jahren vor heute, unter anderem auch in der kältesten Phase der letzten Eiszeit vor ca. 25.000 Jahren, genannt das „letzte glaziale Maximum (LGM)“.
Klimarefugium oder Sackgasse?
Austausch des Genpools
Kontakt:
Prof. Dr. Cosimo Posth
Universität Tübingen
Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie
Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment
Telefon +49 7071 29-74089
cosimo.posth @uni-tuebingen.de
Prof. Dr. He Yu
School of Life Sciences, Universität Peking
yuhe @pku.edu.cn
Prof. Dr. Johannes Krause
Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie
krause @eva.mpg.de
Pressekontakt:
Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe @uni-tuebingen.de
Alle Pressemitteilungen der Universität Tübingen