Uni-Tübingen

Termindetails

08.01.2024 | Philosophische Fakultät, Institut für Medienwissenschaft

Klimakrise und Demokratie

Datum:

08.01.2024 16:15 Uhr

Veranstaltungsort:

Hörsaal 21, Kupferbau, Hölderlinstraße 5

Referent/in:

Jonas Schaible, Berlin, Redakteur beim SPIEGEL, Essayist und Autor

Jonas Schaible, mehrfach ausgezeichneter Essayist und Autor des Debattenbuches „Demokratie im Feuer“ (DVA), geht in seinem Vortrag dem Verhältnis von Klimakrise und Demokratie nach. Ausgangspunkt seiner Analyse sind folgende Befunde: Die Erderwärmung nimmt zu und mit ihr Hitze, Dürre, Starkregen. Die Folgen: Überschwemmungen, zerbrechende Lieferketten, Hungersnöte, Migration und Flucht. Und ein Stresstest für die Demokratien, der sich im Siegeszug eines aggressiven Populismus bereits in vielen Ländern der Welt zeigt. Das alles weiß man. Was man nicht wirklich weiß: Wie können Demokratien, die auf Mehrheiten, die Zustimmung in der Bevölkerung und das voraus schauende Handeln der politischen Klasse angewiesen sind, vor dem Horizont der aktuellen Lage, also mit der nötigen Geschwindigkeit, Entschiedenheit und Effektivität auf die Klimakrise reagieren? Und dies alles in globalem Maßstab?

Es sind diese Fragen, denen Jonas Schaible nachgeht. Und er zeigt, dass sich Klimapolitik und Demokratie gegenseitig bedingen und ermöglichen. Demokratie gibt es nur auf einem bewohnbaren Planeten, also auf der Grundlage einer zivilisationsverträglichen Temperatur. Und das Klima wird sich nur mit demokratischen Mitteln retten lassen. „Wir werden das Klima retten und die Demokratie – oder keins von beiden“, so seine These. „Was ansteht, ist nicht weniger als eine Transformation aller Gesellschaften weltweit. So oder so. Entweder durch die Klimakrise selbst, chaotisch und ungesteuert – oder durch politische Maßnahmen, zielgerichtet und geplant.“

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