Die Sektion Koreanistik der Universität Tübingen wird zur eigenständigen Abteilung. Seit 1964 bildete sie mit der Japanologie, seit 1986 mit der Sinologie strukturell einen Verbund. Ab sofort sind die ostasiatischen Fächer Japanologie, Sinologie und Koreanistik nun mit je eigener Abteilung im Asien-Orient-Institut vertreten. Zudem werden die Forschungsprojekte der Koreanistik im neu gegründeten Center for Korean Studies (CKS) gebündelt: Hier forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den Themen Kolonialismus, Kalter Krieg, Migration sowie Alltags- und Globalgeschichte Koreas. Das CKS wird von der Academy for Korean Studies gefördert.
Die strukturelle Veränderung trägt der erfolgreichen Entwicklung der Koreanistik Rechnung: Seit der Neubesetzung des Lehrstuhls im Jahr 2010 und dem damit verbundenen Aufbau eines vollwertigen Bachelor- und Masterstudienganges ist sie rasant gewachsen. Derzeit sind rund 340 Studierende eingeschrieben; Tübingen gehört damit zu den stärksten Koreanistik-Standorten europaweit.
Der Fokus der Abteilung liegt inhaltlich auf der Geschichte, Gesellschaft und Kultur des modernen Korea. Dem Spracherwerb wird vor allem auf Bachelorebene großes Gewicht beigemessen. Zugleich verfolgt der Standort das Konzept der integrierten internationalen Studiengänge: Auf Bachelorebene ist das einjährige Auslandsstudium in Korea Pflicht, auf Masterebene wird ein Doppelmaster mit der Seoul National University angeboten.
Die neue Struktur wurde von den Tübinger Asien-Orient-Wissenschaften begrüßt. Die Entwicklung sei eine Bestätigung für die Ostasienstrategie der Universität: Seit vielen Jahren findet hier ein reger studentischer und akademischer Austausch statt, die Universität unterhält vielfältige Kooperationen nach China, Südkorea und Japan sowie eigene Außenstellen in Beijing, Kyoto und Seoul.
Antje Karbe
Die Einrichtung der Abteilung und des Center for Korean Studies werden mit einem Festakt gefeiert: Am Freitag, den 6. Juli 2018, um 18 Uhr im Saal des Pfleghof (Schulberg 2, 72070 Tübingen). Interessierte sind herzlich eingeladen.
Als Gäste werden der Generalkonsul der Republik Korea, Dr. Bek Bumhym, der Direktor des Institute for Peace and Unification der Seoul National University, Prof. Jung Keunsik, sowie der Präsident der Association of Korean Studies in Europe (AKSE), Prof. Dr. James Lewis von der Oxford University, erwartet. Den Festvortrag „Korean Studies: A Global Perspective“ hält der Präsident der Academy für Korean Studies, Prof. Ahn Byung-Ook.
Vorher findet um 14 Uhr im Pfleghof das „Quiz on Korea 2018“ statt, in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Republik Korea in Frankfurt am Main. Studierende und Interessierte können hier nach Anmeldung bis zum 27.06.2018 unter https://goo.gl/QQJLZa teilnehmen. Am Samstag, den 7. Juli 2018, führt die Abteilung zudem anlässlich der Eröffnung des CKS einen gemeinsamen Graduiertenworkshop mit der Korea University durch.
Prof. Dr. You Jae Lee
Universität Tübingen
Philosophische Fakultät
Abteilung für Koreanistik
Telefon +49 7071 29-2720
you-jae.leespam prevention@uni-tuebingen.de
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