Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2019: Forum


Bundespräsident Steinmeier bei der 14. Weltethos-Rede

Am 15. Oktober 2019  fand die 14. Weltethos-Rede im Festsaal der Universität Tübingen statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach über Dialog, Solidarität und Klimapolitik. Steinmeier warnte davor, die Demokratie abzuwerten. Die Weltethos-Idee geht auf Professor Hans Küng zurück. Der Tübinger Theologe hat die These aufgestellt, dass friedliches Zusammenleben nur mit interkulturellen und interreligiösen Werten möglich ist. Diese These sei aus der Politik nicht wegzudenken, so der Bundespräsident.

Mitschnitt der 14. Weltethos-Rede mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

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Ruth Scoralick neue Gleichstellungsbeauftragte

Professorin Dr. Ruth Scoralick von der Katholisch-Theologischen Fakultät wurde Ende Juli 2019 vom Senat der Universität Tübingen zur neuen Universitätsgleichstellungsbeauftragten gewählt. Sie hat am 1. November 2019 die Nachfolge von Professorin Ingrid Hotz-Davies angetreten, die dieses Amt von Oktober 2014 bis Oktober 2019 innehatte.

„Ich trete in große Fußstapfen. Ich bin froh, dass so viele gut aufgestellte Programme in weitgehend sicheren Bahnen laufen und dass mit der Exzellenzinitiative gerade auch die Gleichstellung der Universität eine Förderung erfährt.“ Es gebe zugleich jedoch eine ganze Reihe drängender Baustellen. So gelte es beispielsweise in den nächsten Jahren die Universität bezüglich des Themas Diversität gut aufzustellen. „Ich freue mich hierbei auf die Zusammenarbeit mit der zuständigen Prorektorin Professorin Dr. Karin Amos!“, betont Ruth Scoralick.  
Ferner müsse der Anteil von Frauen auf Professuren dringend weiter steigen. „Wie meine Vorgängerin werde ich die Gremien und Kommissionen der Universität dabei unterstützen, die in der Struktur- und Entwicklungsplanung festgelegten Zielvorgaben der Universität Tübingen und ihrer Fakultäten zu erreichen.“

Ruth Scoralick ist seit 2011 Professorin für Altes Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Tübingen. Sie wurde 1960 in Frankfurt geboren, studierte Theologie und Philosophie in Frankfurt, München und Jerusalem. Über Passau führte sie ihr Weg nach Münster, wo sie sich habilitierte. Neun Jahre lang war sie Professorin für Altes Testament an der Universität Luzern und leitete dort viele Jahre die universitäre Gleichstellungskommission. Nachdem sie bereits in Luzern als Dekanin tätig war, übernahm sie dieses Amt als erste Frau in der Geschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät vom Oktober 2014 bis September 2016 auch in Tübingen. 


Das Akademische Orchester der Universität Tübingen in Lambaréné

„Euphorie“ trifft es am ehesten, was bei der Reise des Akademischen Orchesters der Universität Tübingen nach Lambaréné auf allen Seiten vorherrschte. Die Mitglieder des Ensembles waren begeistert vom Land und der Gastfreundschaft der Menschen. Der Partnerchor Groupe Vocal Mekôm konnte als erster Chor des Landes ein Werk mit Orchester aufführen. 

Das Konzert bildete den feierlichen Abschluss des wissenschaftlichen Symposiums anlässlich der Einweihung des neuen Campus des Centre de Recherches Médicales de Lambaréné (CERMEL). Ermöglicht wurde diese Kooperation durch die Verantwortlichen des CERMEL, allen voran Präsident Professor Dr. Peter Kremsner und Direktor Professor Dr. Bertrand Lell. Die Einweihung des neuen Campus fand unter der Schirmherrschaft des Staatspräsidenten Ali-Ben Bongo Ondimba und in Anwesenheit des Ministers für Forschung Jean de Dieu Moukagni Iwangou und der Gouverneurin Paulette Mengue M'Owono statt.

Nach über 25 Jahren kontinuierlicher wissenschaftlicher Arbeit vor Ort in Lambaréné steht dort nun ein hochmoderner Forschungscampus, an dem auf gleichem Niveau wie in Tübingen universitäre Forschung im Bereich der Tropenmedizin, Infektiologie und Globaler Gesundheit betrieben werden kann. Ein Leuchtturmprojekt für Zentralafrika, das seit über einem Vierteljahrhundert begleitet durch die Tropenmedizin der Universität Tübingen.

Carsten Köhler


Zwei neue University of Tübingen Ambassadors

Die neue Botschafterin der Universität Tübingen, Professorin Pamela Klassen, ist Expertin für Religionswissenschaft an der Universität Toronto und seit vielen Jahren mit der Universität Tübingen verbunden. Sie kam 2005 zum ersten Mal als Humboldt-Fellow nach Tübingen und war später hier Gastprofessorin, die für ihre herausragende Forschung im Jahr 2015 mit dem Anneliese-Maier-Preis ausgezeichnet wurde. Seitdem haben fast 20 ihrer Doktoranden an einem Austauschprogramm von Toronto mit Tübingen teilgenommen. Für Klassen sind die Botschafter "individuelle strategische Partner". Kürzlich wurde sie in die Royal Society of Canada berufen, der renommiertesten Wissenschaftsgesellschaft in Kanada. Die Universität Tübingen freut sich, Pamela Klassen als Partnerin in Nordamerika zu haben.

Der zweite neue Botschafter ist der ehemalige Teach@Tübingen Fellow Professor Yi Jiang von der East China Normal University (ECNU). Die ECNU ist Teil des Programms "Double First Class University" der chinesischen Regierung, das der deutschen Exzellenzinitiative ähnelt, und gehört damit zu den führenden Institutionen in China im Bereich der Erziehungswissenschaften. Seit seinem Aufenthalt am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung im Jahr 2016 hat Jiang eine enge Beziehung zu Tübingen aufgebaut. Die Abteilung Pädagogische Psychologie der ECNU und das Hector-Institut werden gemeinsam ab 2020 jedes Jahr eine Akademische Austauschwoche anbieten, die es Fakultäten und Forschern ermöglicht, sich gegenseitig auf dem Campus zu besuchen und gemeinsame Forschungsprojekte zu initiieren.


Das Tübinger Poupou wird erstmals in Neuseeland gezeigt

250 Jahre ist es her, dass der britische Seefahrer James Cook mit seinem Schiff „Endeavour“ in Neuseeland landete. Von seiner ersten Reise hat sich nur ein einziger Architekturbestandteil eines Maori-Hauses erhalten: Das Tübinger Poupou, das in der Ethnologischen Sammlung der Universität Tübingen verwahrt wird (hier fehlt etwas). Zum ersten Mal wird nun das Tübinger Poupou auf Reisen gehen und zur Erinnerung an den ersten Kontakt zwischen Maori und Europäern im Tairāwhiti Museum in Gisborne, Neuseeland, in der Sonderausstellung „Tū te Whaihanga“ gezeigt.

Am 14. Oktober wurde das Poupou verpackt, bereits im Mai 2020 kehrt es nach Tübingen zurück. In Neuseeland läuft die Sonderausstellung bis Oktober 2020. Das Poupou wird dort als Highlight gesondert präsentiert und in verschiedenen Programmpunkten von den Maoris geehrt. 


UB erfolgreich bei Förderausschreibung „Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel“

Die Universitätsbibliothek Tübingen (UB) hat bei der Ausschreibung „Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg erfolgreich einen Antrag platzieren können und ist zugleich an zwei weiteren erfolgreichen Anträgen beteiligt.
Im Projekt „Learning Space Toolkit: Best Practise Kreativräume entwickeln und evaluieren“, das die Universitätsbibliothek für das Netzwerk Informationskompetenz Baden-Württemberg beantragt hat, geht es darum, die vielfältigen Aktivitäten baden-württembergischer Bibliotheken zur Schaffung innovativer Lern- und Studienräume in der digitalen Welt mit der internationalen Diskussion zu verknüpfen. In den USA und Großbritannien gibt es bereits eine Reihe von Konzepten und Tools für die Planung und Ausstattung moderner, digital gestützter Lernräume. Im Tübinger Projekt wird aus diesen Beispielen ein Toolkit entwickelt, das in parallelen Bau- und Einrichtungsprojekten zur Lernraumentwicklung an baden-württembergischen Hochschulen gleich einem Praxistest unterzogen werden kann. 

Beteiligt ist die Universitätsbibliothek außerdem an den erfolgreichen Anträgen des Konsortiums Baden-Württemberg zur Verbesserung der Versorgung mit digitalen Medien sowie des Bibliotheksservicezentrums Baden-Württemberg zum Aufbau einer Koordinierungsstelle für die bibliothekarische Weiterbildung. Über das Konsortium Baden-Württemberg können aufgrund des erfolgreichen Antrags landesweit 3,7 Millionen Euro zusätzlich für Lizenzierungen und Open Access Publikationen investiert werden. Die Koordinierungsstelle Weiterbildung wird ein vielfältiges Qualifizierungsangebot ermöglichen, damit die Beschäftigten in den wissenschaftlichen Bibliotheken auch künftig mit dem digitalen Wandel mithalten können.

Dr. Marianne Dörr, Dr. Renke Siems


Universität Tübingen als „Mehrfachsieger“ beim Papieratlas 2019 geehrt

Die Universität Tübingen gehört zu den „Mehrfachsiegern“ im Papieratlas 2019 der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR). Nach ihrer Auszeichnung als „Recyclingpapierfreundlichste Hochschule“ 2016 bestätigte die Universität jedes Jahr ihre herausragenden Leistungen. Weitere „Mehrfachsieger“ sind die Universität Osnabrück und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Die Auszeichnungen „Recyclingpapierfreundlichste Hochschule“ und „Aufsteiger des Jahres“ gingen in diesem Jahr beide an die Technische Universität Kaiserslautern. 

Mit dem Papieratlas 2019 erfasst die IPR in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt und dem Deutschen Hochschulverband zum vierten Mal in Folge den Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten deutscher Hochschulen. Erstmals messen sich 45 Hochschulen im positiven Wettbewerb untereinander. Durchschnittlich setzen sie bereits über 70 Prozent Papier mit dem Blauen Engel ein und erreichen damit einen neuen Rekord.  

Papier mit dem Blauen Engel steht für nachhaltiges Handeln. Im Vergleich zu Frischfaserpapier spart die Herstellung mindestens 60 Prozent Wasser und Energie und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen. So konnte die Universität Tübingen in den vergangenen vier Jahren durch die Verwendung von Recyclingpapier mehr als 15 Millionen Liter Wasser und über 3 Millionen Kilowattstunden Energie einsparen.