Dirk Schwarzer wurde zum Wintersemester 2011/12 auf die Professur für Biochemie am Interfakultären Institut für Biochemie (IFIB) berufen und trat dort die Nachfolge von Ulrich Weser an. Geboren wurde Schwarzer 1972 in Schleswig, er studierte an der Universität Marburg Chemie. Seine Promotion von 2002 beschäftigte sich mit der Untersuchung der Biosynthese von Peptidantibiotika. Postdoc-Aufenthalte führten ihn an die Johns Hopkins University in Baltimore sowie an die Universität Dortmund und begründeten sein Interesse für die Chemische Biologie. Ab 2007 war er Leiter einer Emmy-Noether-Gruppe für Proteinchemie am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie in Berlin und lehrte zugleich an der FU Berlin. Mit modernen chemischen Methoden und deren Weiterentwicklung will die Arbeitsgruppe von Dirk Schwarzer biologische Fragestellungen lösen. Im Zentrum des Interesses steht die Epigenetik, eine Art zweiter genetischer Code, der als „Beipackzettel“ die Regulierung von Genen steuert und noch nicht „entziffert“ ist. Es geht darum, die regulatorischen Proteine und Enzyme des Chromatins (DNA und Verpackungsproteine), die diesen epigenetischen Code schreiben, lesen und löschen, zu untersuchen. Dazu werden bestimmte Proteinmodifikationen, mit denen der epigenetische Code geschrieben wird, chemisch nachgebaut und als eine Art Köder für die regulatorischen Proteine und Enzyme verwendet.
Michael Seifert