Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2014: Forschung

Zu Gast in Tübingen: Durhamer Erziehungswissenschaftler tauchen in die Welt der Anderen ein

Aufenthalt im Rahmen des Teach@Tübingen-Programms

Dr. Tzu-Ling Hua und Stuart Kime sind zwei Nachwuchswissenschaftler von der Tübinger Partneruniversität Durham im Norden Englands. Das Teach@Tübingen-Programm, Teil des Tübinger Zukunftskonzepts, ermöglicht es ihnen aktuell, neue Lehr- und Forschungserfahrungen an der Exzellenz-Graduiertenschule LEAD der Universität Tübingen zu machen. Dr. Hua ist Fachfrau für Spracherwerb und erforscht die unterschiedlichen methodischen Ansätze von Sprachlehrbüchern, unter anderem in ihrem Heimatland Taiwan. Sie gibt Seminare zur Methodik im Unterricht von Englisch als Fremdsprache und zum Erwerb einer Zweitsprache sowie zum Wechselspiel dieser beiden Forschungsfelder.

Stuart Kime forscht und unterrichtet über randomisierte kontrollierte Studien und die Auswertung und Anwendung von Befragungsdaten, die von Schülern beziehungsweise Studierenden erhoben werden. „Aktuell ist im Vereinigten Königreich die Entwicklung von Methoden zur Verbesserung des Unterrichts ein wichtiges Thema, es wird in diesem Bereich viel investiert“ sagt Kime. In den vier Monaten, die er in Tübingen verbringt, entwickelt Kime mit hiesigen Wissenschaftlern zusammen neue statistische Modelle für die Evaluation der Lehre.

Kime gefällt die Zusammenarbeit mit Experten aus sehr verschiedenen Disziplinen. „Hut ab vor LEAD. Nebenan sitzt ein Neurowissenschaftler, um die Ecke ein klinischer Psychologe… Es ist keine leichte Sache, Gemeinsamkeiten zu finden. Man muss offen für andere Ansichten sein, und bereit sein, in die Forschungswelt des Anderen einzutauchen“ sagt er. „Aber diese multidimensionale Sichtweise wirft neues Licht auf Fragen und Methoden, die sonst im Dunkeln geblieben wären.“ Hua sieht einen weiteren Vorteil: „Input aus vielen unterschiedlichen Disziplinen ermöglicht es uns, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen“ betont sie.

Beide Wissenschaftler fühlen sich wohl in Tübingen, das mit Durham vieles gemeinsam habe. Und sie sind von ihren Tübinger Masterstudenten und -studentinnen begeistert. „Das Feedback war sehr positiv“ sagt Hua. „Die Studierenden waren ein sehr theoriedominiertes Lehrprogramm gewöhnt und sahen meine Lehrveranstaltung als gute Gelegenheit, auf Englisch zu arbeiten und praktische Methodik und Lehrtechniken zu lernen.“

Kime stimmt ihr zu: „Studierende auf der ganzen Welt legen eine gesunde Geringschätzung von Ordnung und Strukturen an den Tag. Die Studierenden hier haben aber eine gute Arbeitsmoral, einen intelligenten Ansatz und sind sehr engagiert.“

Amanda Crain