Das Institut für Geowissenschaften und das Institut für Evolution und Ökologie der Universität Tübingen haben eine gemeinsame Deutsch-Chilenische Forschungskollaboration initiiert. Professor Dr. Todd Ehlers vom Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen koordiniert das Gesamtprojekt gemeinsam mit Professor Dr. Friedhelm von Blanckenburg, Deutsches GeoForschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Das Forschungsprojekt ist in das Schwerpunkt Programm SPP der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingebettet und heißt: „EarthShape: Die biologische Prägung der Erdoberfläche“.
Das EarthShape Projekt soll Aufschluss darüber bringen, wie biologische Prozesse Boden bilden, die Topographie beeinflussen und damit zur Formung der Erdoberfläche beitragen. EarthShape ist ein Konsortium aus 16 interdisziplinären Projekten, zusammengesetzt aus 33 deutschen Wissenschaftlern, 23 chilenischen Wissenschaftlern und Mitarbeitern sowie 20 Doktoranden aus den Fächern Geologie, Ökologie, Bodenkunde, Geografie, Mikrobiologie, Geophysik und Geochemie. Die Untersuchungen im Rahmen von EarthShape werden an vier Untersuchungsstandorten in der chilenischen Küstengebirgskette durchgeführt, die sich über einen der weltweit spektakulärsten Vegetationsgradienten von arid bis feucht-gemässigt erstreckt. In diesem natürlichen Labor kann untersucht werden, wie sich Biologie und Topographie gegenseitig beeinflussen.
Die erste Antragsrunde zeigt als Ergebnis, dass die interdisziplinäre Gruppe der Tübinger Forscher die erfolgreichsten Einwerber in diesem Schwerpunktprogramm mit sechs Jahren Laufzeit sind. In den ersten drei Jahren, beginnend in 2016, wurden 1,7 Millionen Euro für die Tübinger Wissenschaftler bewilligt, dies sind 33 Prozent des Budgets für das gesamte Projekt während der ersten Phase. Das Tübinger Forschungsteam besteht aus sieben etablierten Forschern, zusätzlich konnten Mittel für fünf Postdoc- und Doktorandenstellen beschafft werden.
“Wir blicken sehr positiv gestimmt auf dieses Sechs-Jahres-Programm. Es wird sich fördernd auf modernste wissenschaftliche Kooperationen innerhalb Tübingen auswirken und einen Beitrag zu den Bemühungen der Universität Tübingen, internationale Kooperationen zu fördern, leisten”, sagt Todd Ehlers. Mit den jetzt installierten Wetterstationen vor Ort ist das Programm bereit für den Start.
Maximilian von Platen