Uni-Tübingen

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22.05.2019

Dr. Peter Eppinger erhält Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2019

Der 1. Preis des Roman Herzog Instituts (RHI), der mit einem Preisgeld von 20.000 Euro dotiert ist, geht an Dr. Peter Eppinger für seine Dissertation "Essays in International Trade and Global Production"

Mit seiner Dissertation und seinem Vortrag überzeugte Peter Eppinger die Jury. Er belegte den 1. Platz beim Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft.

Peter Eppinger untersucht in seiner – mit dem Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2019 ausgezeichneten – Doktorarbeit unter anderem, welche Auswirkungen die Verlagerung von Dienstleistungen aus Deutschland ins Ausland haben. Seine Analyse liefert klare Belege dafür, dass dieses "Service Offshoring" Arbeitsplätze in den verlagernden deutschen Unternehmen geschaffen hat.

Hintergrund der Arbeit ist, dass aufgrund technischer Innovationen viele Dienstleistungen, die früher nicht handelbar waren, heutzutage ins Ausland verlagert werden können. Seit den 1980er Jahren ist der Dienstleistungshandel daher doppelt so stark gewachsen wie das Welt-BIP. Diese Entwicklung weckt Ängste unter Arbeitnehmern und wirft die Frage auf: Bedroht "Service Offshoring" Arbeitsplätze in Deutschland? Eppingers klare Antwort: Nein, es werden dadurch sogar neue Jobs im Inland geschaffen. Dies lässt sich unter anderem durch Effizienzgewinne erklären. Denn die Unternehmen realisieren durch die Verlagerung Kosteneinsparungen, die es ihnen erlauben zu wachsen, und dadurch wiederum mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Professor Randolf Rodenstock, Vorstandsvorsitzender des RHI, zur Entscheidung der Jury: „Die 2019 ausgezeichneten Arbeiten beschäftigen sich alle auf ganz unterschiedliche Weise mit der Gegenwart und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Sie sind gleichermaßen ein Spiegel für die Herausforderungen, vor denen unsere Wirtschaftsordnung heute steht. Diese reichen von den Folgen der Digitalisierung – die auch eine Verlagerung von Service-Arbeitsplätzen ermöglicht – bis hin zu den verstärkten Anforderungen an Unternehmen, sozial und ökologisch zu wirken. Wichtig ist uns eine intensive Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Soziale Marktwirtschaft sowie Umsetzbarkeit und Praxisnähe.“

Dr. Peter Eppinger ist Akademischer Rat an der Universität Tübingen am Lehrstuhl International Economics and European Integration von Professor Wilhelm Kohler, wo er 2018 promovierte. Zuvor studierte er VWL an der LMU München und an der Universität Tübingen. Seine Forschung wurde im Journal of International Economics, in Economics Letters und The World Economy publiziert. Eppinger ist Stipendiat der Joachim Herz Stiftung. Seine Forschungsschwerpunkte sind "Internationaler Handel" und "Multinationale Unternehmen". Weitere Informationen: www.petereppinger.com und zur Dissertation: http://dx.doi.org/10.15496/publikation-25683

Eine Mitteilung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät

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