Uni-Tübingen

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06.09.2017

Friedmund Neumann Preis 2017 für Tübinger Nachwuchswissenschaftlerin

Auf der Suche nach den molekularen Grundlagen der Multiplen Sklerose - Schering Stiftung ehrt Ivana Nikić-Spiegel für ihre herausragenden Forschungsarbeiten zur Neuroinflammation

Dr. Ivana Nikić-Spiegel. Foto: privat

Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten erhält Dr. Ivana Nikić-Spiegel den diesjährigen Friedmund Neumann Preis. Die Schering Stiftung vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die herausragende Arbeiten in der humanbiologischen, organisch-chemischen oder humanmedizinischen Grundlagenforschung erbracht und nach der Promotion bereits ein eigenständiges wissenschaftliches Profil entwickelt haben. Der Preis will exzellente wissenschaftliche Leistung sichtbar machen und die wissenschaftliche Etablierung unterstützen. Er wird am 25. September 2017 in Berlin übergeben.

Ivana Nikić-Spiegel ist Gruppenleiterin am Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) der Universität Tübingen und verbindet in ihrer Forschung zwei hochmoderne Spitzentechnologien in erfolgversprechender Weise. Die Molekularbiologin konnte bereits in ihrer Doktorarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München eine neue Form der Nervenschädigung (die sog. Fokale Axonale Degeneration) beschreiben, die durch Angriffe von Immunzellen hervorgerufen wird. Doch was passiert auf molekularer Ebene bei dieser Nervenschädigung? Nikić-Spiegel hat in ihrer Postdoc-Zeit am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg eine neue Methode der Proteinmarkierung entwickelt. Zusammen mit dem Einsatz von ultrahochauflösender Mikroskopie ist sie nun in der Lage, die Funktion von Proteinen in Nanometer-Auflösung abzubilden und für ihre Fragestellungen im Bereich entzündlicher Erkrankungen des Zentralnervensystems (Neuroinflammation) einzusetzen.

Für den Friedmund Neumann Preis 2017 wurde sie von Dr. Edward Lemke, Gruppenleiter am EMBL, vorgeschlagen. „Ivana Nikić-Spiegels Forschung deckt die komplette Bandbreite ab, um vom molekularen Mechanismus bis zur Physiologie die Gründe für Multiple Sklerose zu verstehen. Hierfür entwickelt und nutzt sie auf einzigartige Weise neue und bahnbrechende Methoden aus der chemischen Biologie. Das macht ihre Forschung wirklich innovativ und international herausragend,“ so Lemke.

Ivana Nikić-Spiegel studierte Molekularbiologie und Physiologie an der Universität Belgrad in Serbien. Danach wechselte sie für ihre Promotion an das Labor von Martin Kerschensteiner an der LMU München. Für ihre Arbeit erhielt sie den Dr. Hildegard und Heinrich Fuchs Preis zur Förderung medizinischen Nachwuchses, der jährlich für die beste Dissertation an der Medizinischen Fakultät der LMU verliehen wird. Nach der Promotion wechselte sie in die Lemke-Gruppe am EMBL in Heidelberg, wo ihr Postdoc-Aufenthalt durch ein Marie Curie IntraEuropean Fellowship und ein EMBO-Langzeitstipendium finanziert wurde. Danach wurde sie zur Juniorgruppenleiterin am Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) in Tübingen ernannt. Seit letztem Jahr werden Ivana Nikić-Spiegel und ihre Forschungsgruppe über einen Zeitraum von fünf Jahren durch das Emmy-Noether-Programm der DFG gefördert.

Die Presseinformation mit weiterem Bildmaterial zum Download finden Sie auf der Website <link http: www.scheringstiftung.de>www.scheringstiftung.de im Bereich „Presse“

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