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08.07.2021

Neu am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft: Der Makroökonom Willi Mutschler

Seit April 2021 ist Professor Willi Mutschler am Lehrstuhl Internationale Makroökonomik tätig.

Neu am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft ist seit April 2021 Willi Mutschler, der seine W1-Professur Internationale Makroökonomik antrat. Mutschler erforscht die Rolle von seltenen Desastern in Bezug auf den Konjunkturzyklus sowie die methodischen Herausforderungen, Modelle empirisch zu evaluieren. Im Interview berichtet er von seinem bisherigen Werdegang und seinen Pläne in Forschung und Lehre und verrät, was Studierende in seinen Veranstaltungen erwartet.

Ramona Gresch: Professor Mutschler, seit April sind Sie Juniorprofessor für Internationale Makroökonomik. Würden Sie uns kurz Ihren Werdegang beschreiben?

Professor Willi Mutschler: Gerne. Ich gehöre zu den Absolventen des ersten Bachelorjahrgangs in Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn und habe im Anschluss sowohl mein Master- als auch mein Promotionsstudium an der Universität Münster fortgesetzt. Für ein paar Monate war ich zudem als PhD Trainee bei der Europäischen Zentralbank in der Fiscal Policies Division tätig. Als PostDoc ging es für mich dann an den Sonderforschungsbereich 823 an die TU Dortmund, bis mich eine Lehrstuhlvertretung an die Universität Münster zurückrief. Dort habe ich dann mein aktuelles DFG Projekt zum Einfluss von Asymmetrien auf die Identifikation und Schätzbarkeit von makroökonomischen Modellen begonnen.

Was war ausschlaggebend für Ihren Wechsel an die Universität Tübingen? 

Die exzellenten Kollegen am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und die große Bandbreite an spezialisierten Masterprogrammen. Ich sehe hier sehr großes Potential sowohl für Kollaborationen in der Forschung als auch gemeinsame Impulse für die Lehre. Zudem hat mich Tübingen als Stadt sofort in ihren Bann gezogen.

Welche Pläne und Ideen möchten Sie am Fachbereich umsetzen – in der Forschung und in der Lehre? 

Ich forsche und lehre im Bereich der makroökonomischen Konjunkturforschung und engagiere mich zudem in der Entwicklung des Open-Source Softwareprojekts Dynare, eine Standardsoftware für makroökonomische Modelle. Ein Schwerpunkt meiner Forschung ist die Rolle von seltenen Desastern auf den Konjunkturzyklus und die methodischen Herausforderungen, diese Modelle empirisch zu evaluieren. Die Kollegen am Fachbereich besitzen hier große Expertise und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Zudem spielt der Klimawandel in der internationalen Makroökonomie eine große Rolle und zusammen mit Gernot Müller möchten wir im kommenden Semester ein Blockseminar im Schwarzwald dazu anbieten - wenn die pandemische Lage dies zulässt.

Was erwarten Sie von den Tübinger Studierenden? Was möchten Sie diesen mitgeben?

Mir ist die forschungsorientierte Lehre ein großes Anliegen. Da meine eigene Forschung stark computergestützt ist, versuche ich, wann immer möglich, den Studierenden die notwendigen Tools an die Hand zu geben, mit denen sie eigenständige Forschungsarbeiten anfertigen können. Zudem bin ich ein großer Freund des Inverted-Classrooms. Ich versuche meine Lehrinhalte und Unterlagen mit digitalen Elementen so gut es geht aufzuwerten. Ich erwarte von den Tübinger Studierenden Offenheit für neue Formate, aber auch Feedback dazu, was gut oder schlecht läuft, und das Einbringen von eigenen Themen. Mir ist eine offene Diskussion über Konzepte genauso wichtig wie die methodische Herleitung einer intertemporalen Optimalitätsbedingung.

Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit?

Mit Uno, Sandburgen, Fahrradausflügen, Duplo- und Legosteinen: Meine beiden Kinder – zwei und fünf Jahre – nehmen den Großteil meiner freien Zeit in Anspruch! Darüber hinaus sehne ich mich nach der hoffentlich baldigen Wiederaufnahme des Kletterbetriebs im B12 und bin für Tipps zu guten Kletterfelsen in der Region stets zu haben.

Vielen Dank und viel Erfolg am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. 

Das Interview führte Ramona Gresch

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