Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2012: Studium und Lehre
Neue Kultur des Lehrens und Lernens: „Erfolgreich Studieren in Tübingen“ (ESIT)
Erste Maßnahmen aus Projektantrag der Universität Tübingen bereits angelaufen
Der Projektantrag „Erfolgreich Studieren in Tübingen“ (ESIT) wurde mit Start zum 1. Oktober 2011 bewilligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt der Universität Tübingen im Rahmen des Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre mit ca. 13,4 Millionen Euro über insgesamt fünf Jahre. Bei positiver Begutachtung ist anschließend eine weitere Förderung möglich.
„Erfolgreich Studieren in Tübingen“ besteht aus vier strategisch miteinander verzahnten Maßnahmen, mit denen die Universität Tübingen eine neue Kultur des Lehrens und Lernens etablieren will:
1. „Erfolgreich studieren lernen – Beratung und Praxisorientierung optimieren":
Studierende werden in allen Studienphasen, von der Wahl ihres Studienfachs bis zum Eintritt in den Beruf, durch zielgruppenspezifische Beratungsangebote unterstützt. Die Universität verstärkt den Praxisbezug im Studium, schafft Freiräume für Praxismodule bzw. -semester und bietet die Möglichkeit, berufsnahe bzw. anwendungsorientierte Abschlussarbeiten zu verfassen.
2. „Studienerfolg sichern − spezielle Förderangebote entwickeln":
Spezielle Studienangebote erfüllen unterschiedliche Bedürfnisse einer durch Diversität charakterisierten Studierendenschaft und sichern dadurch den Studienerfolg − unabhängig von der Bildungsbiographie des Einzelnen.
3. „Erfolgreich lehren lernen − Förderung besserer Lehre":
Lehrende (vom Tutor, Studienberater bis zum Professor) werden durch die Vermittlung didaktischer Kompetenzen und neuer Lehr- und Prüfungsformen qualifiziert und motiviert; die Lehre wird dadurch nachhaltig verbessert.
4. „Innovative Curricula und praxisorientierte Lehrmodule entwickeln":
Zeitliche Freiräume für Lehrende bieten Möglichkeiten und Motivation für die Entwicklung innovativer Curricula und neuer praxisorientierter Lehrkonzepte, die nicht nur die Praxisbezüge im Studium erhöhen, sondern auch Wege zur Abfassung von berufsnahen bzw. anwendungsorientierten Abschlussarbeiten eröffnen.
Inzwischen sind fast alle der aus der ESIT-Förderung geschaffenen Stellen besetzt und zu den unterschiedlichen Maßnahmen bzw. Teilmaßnahmen wurden Projektteams oder Runde Tische mit den Mitarbeitern und weiteren Vertretern der Fakultäten eingerichtet, z.B. Innovative Curricula, Praktikumsbörse, Berufs- und Karrierewege, Flexibilitätsfenster. Auch Bereiche, in die nicht direkt Mittel oder Stellen geflossen sind, profitieren von den Maßnahmen, da die entsprechenden Stellen Angebote für die gesamte Universität entwickeln. Grundlegende Voraussetzung für eine Förderung durch das BMBF war ein überzeugendes Gesamtkonzept für die Universität Tübingen. Eine Version des Antrages wird ab Ende Februar auf den Webseiten der Universität Tübingen unter „Studium“ zu finden sein.
Im Newsletter „Uni Tübingen aktuell“ werden die einzelnen Teilmaßnahmen nach und nach vorgestellt, den Anfang macht in dieser Ausgabe das neue Schreibzentrum der Universität Tübingen. Es ist Ausrichter der ersten Tübinger „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ am 1. März 2012.
Das sich seit Oktober 2011 im Aufbau befindliche Diversitätsorientierte Schreibzentrum der Universität Tübingen ist ein hochschulweites fach- und fakultätsübergreifendes Service-Angebot für Studierende, Promovierende und Lehrende. Es setzt sich zum Ziel, die akademische Schreibkompetenz an der Universität Tübingen zu stärken. Dabei verfolgt es einen diversitätsorientierten Ansatz, um so die Entfaltung der individuellen Potenziale der Studierenden zu fördern und mit ihnen gemeinsam Lösungswege für ihre spezifischen Fragestellungen zu ermitteln. Dieser Ansatz soll im Sinne eines universitären Diversity Managements zu Wertschätzung und Förderung von Vielfalt an der Universität Tübingen beitragen.
Wichtige Aspekte bei der Umsetzung sind unter anderem:
- Vernetzung der an der Hochschule im Bereich Schreibdidaktik aktiven Kräfte zur Etablierung gemeinsamer Qualitätsstandards für diversitätsorientierte Schreibberatung
- Konzeption von diversitätsorientierten schreibdidaktischen Workshops
- Entwicklung umfassender Beratungsangebote zum akademischen Schreiben
- Fakultätsübergreifende Schulung und Betreuung von Schreibtutorinnen, Schreibtutoren und -mentorinnen bzw. -mentoren
- Entwicklung zusätzlicher hochschuldidaktischer Fortbildungen für Lehrende in den Fakultäten (in Zusammenarbeit mit der Hochschuldidaktik)
- Entwicklung von innovativen Lehr- und Lernkonzepten, beispielweise der Portfolio-Arbeit, und entsprechende Beratung der Lehrenden
Weitere Informationen zum Schreibzentrum sowie zur Langen Nacht unter: www.uni-tuebingen.de/schreibzentrum
Lucia Vennarini