Mit dem Lied „Tübingen, warum bist du so hügelig?“ wurden die beiden über Nacht berühmt: Martha Herbold (24) und Frauke Spranz (25). Über 260.000 Mal wurde ihr Video im Internet auf YouTube angeklickt, die darauffolgende CD rund 350 Mal verkauft. Den Erlös daraus haben die beiden im Mai gespendet: Der Verein „Schirm zur Förderung der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter am Universitätsklinikum Tübingen“ konnte sich über etwa 1000 Euro freuen. „Die Spende spricht für die Zwei“, sagt Max Leutner, 1. Vorsitzender des Vereins. „Dieses Engagement ist wirklich aller Ehren wert.“ Im April übergaben die beiden Studentinnen der Universität Tübingen eine Tanz- und Karaokeanlage, dazu Märchenhörspiele und DVDs an die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Damit wird ein Bauwagen, der zukünftig als Aufenthaltsraum und Rückzugsort dienen soll, ausgestattet. „Wir können nicht für riesige Summen sorgen“, sagen Martha und Frauke. „Das ist nur eine kleine Aufmerksamkeit.“
Der Verein Schirm setzt sich für die Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen ein und wolle für Kinder und Jugendliche möglich machen, was Krankenkassen nicht tragen können, sagt Leutner. Gerade das hat den beiden Hobby-Sängerinnen besonders gut gefallen. „Wir haben einfach im Internet nach einem Projekt gesucht, das wir unterstützenswert finden“, erklären sie. „Schirm ist bisher nicht so bekannt und vielleicht schaffen wir es durch unsere Aktion, dass der Verein ein bisschen bekannter wird.“ Trotz des Erfolgs mit „Tübingen, warum bist du so hügelig?“ ist bisher keine Fortsetzung geplant: „Wir sind gerade damit beschäftigt, unser Studium abzuschließen.“
Simona Steeger-Przytulla