Ende 2011 fing Yvonne Oelmann als neue Professorin für Geoökologie am Forschungsbereich Geographie der Universität Tübingen an. Sie wurde 1972 in Bremen geboren und studierte an der Universität Münster Landschaftsökologie. An der TU Berlin promovierte Oelmann 2006 mit einer Arbeit über „Plant diversity effects on N and P cycling in an experimental grassland“. Auf eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mainz folgte 2009 eine Juniorprofessur an der Universität Koblenz-Landau. In der Forschung beschäftigen sich Yvonne Oelmann und ihre Arbeitsgruppe mit der Frage, ob der Verlust von Pflanzenarten die Funktionen und Prozesse in Ökosystemen, beispielsweise Nährstoffkreisläufe, beeinflusst. Seit 2002 wirkt sie dazu am „Jena-Experiment“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG mit. Dabei wurde beispielsweise festgestellt, dass Ausscheidungen pflanzenfressender Insekten Ökosysteme beeinflussen können. Weitere Projekte betreffen den Phosphorkreislauf in Grünland- und Waldökosystemen mit verschiedener Biodiversität und Landnutzungsintensität. In den Biodiversitäts-Explorationen, einem Schwerpunktprogramm der DFG, untersucht sie unter anderem im Biosphärenreservat auf der Schwäbischen Alb bei Münsingen, ob die experimentellen Ergebnisse auch auf land- oder forstwirtschaftlich genutzte Ökosysteme übertragbar sind. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet die Anwendung von stabilen Isotopen, um zum Beispiel auf globaler Skala den Niederschlag und die Verdunstung aus der organischen Substanz im Boden abzuleiten.
Michael Seifert